Lobe, Mira
*1913-09-17 Görlitz/Gorlice (Niederschlesien, heute teilweise PL)
†1995-02-06 Wien (A)

(geb. Rosenthal)

Wuchs in einer wohlhabenden, sozialdemokratisch orientierten, jüdischen Familie auf. Nach der Matura inskribierte sie Publizistik an der Berliner Universität, musste ihr Studium wegen der NS-Hochschulgesetze abbrechen. Ausbildung als Maschinenstrickerin an einer Modeschule. 1936 Emigration nach Palästina, wo sie u. a. als Buchbinderin arbeitete. 1940 Heirat mit dem Schauspieler und Regisseur Friedrich Lobe (eigentlich Löbenstein, 1889 Frankfurt-1958 Wien), der am "Ohel"-Theater in Tel Aviv tätig war. 1943 beginnt Mira Lobes schriftstellerische Tätigkeit. 1948 erscheint ihr erstes Kinderbuch "Insu-Pu" auf Hebräisch. 1950 kam sie mit ihrem Mann, und der gemeinsamen Tochter nach Wien. Friedrich Lobe war als Schauspieler und Regisseur am Neuen Theater in der Scala tätig. Nach Schließung des Theaters 1956 vorübergehende Übersiedlung der Familie nach Berlin (DDR), wo Friedrich Lobe wiederum als Antikommunist angegriffen wurde. 1958 neuerliche Rückkehr nach Wien.
Mira Lobe verfasste rund 50 Kinder- und Jugendbücher. Im Mittelpunkt ihrer Bücher steht ein starkes soziales und sozialistisches Engagement. Ihre Kinderbücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, dienten als Vorlagen für Radio- und Fernsehspiele und wurden für die Bühne bearbeitet. 1972 großer Erfolg mit dem Kinderbuch "Das kleine Ich bin ich". Wegen ihres 1974 erschienenen Kinderbuches "Die Räuberbraut" wurde sie in der österreichischen Presse "Mutter des Terrorismus" gescholten.

Angaben nach: Bolbecher, Siglinde/Kaiser, Konstantin: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000, 450 f./Bearbeitet von Armin Eidherr, Salzburg.

 

Multimedialinks:

Lobe, Mira zeigen

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Werkverzeichnis:

Anni und der Film (Globus, 1953) zeigen

Dann rufen alle Hoppelpopp (Jugend & Volk, 1977) zeigen

Denk mal Blümlein (Jungbrunnen, 1971) zeigen

Der Bärenbund (Schönbrunn Verlag, 1954) zeigen

Der Tiergarten rei(ß)st aus (Schönbrunn, 1953) zeigen

Die Geggis (Jungbrunnen, 1985) zeigen

Die Omama im Apfelbaum (Jungbrunnen, 1965) zeigen

Dobbi Dingsda fängt ein Monster (Jungbrunnen, 1993) zeigen

Insu-Pu, die Insel der verlorenen Kinder (Waldheim-Eberle , 1951) zeigen

Willi Millimandl und der Riese Bumbum (Jungbrunnen, 1973) zeigen

 

Forschungsliteratur:

Müller, Karl: Müller Karl über Mira Lobe (o.V., 1995) zeigen

Müller, Karl: So schön, wie ich dachte, ist es nicht in der Welt (o.V., 1994) zeigen

Seeber, Ursula u.a. : Kleine Verbündete / Little Allies (Picus, 1998) zeigen

 

Printversion aller Artikel (umfasst etwa 200 Seiten)

   

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