Zweig, Friderike
*1882-04-12 Wien (A)
†1971-01-18 Stanford (Connecticut/USA)

(geb. Burger; in 1. Ehe verheiratet von Winternitz)

Wuchs in großbürgerlichen Verhätnissen auf. Studierte Französisch und Literatur. 1902 Heirat Dr. Felix von Winternitz. Zwei Töchter: Alix Elisabeth und Susanne. Erste Veröffentlichungen in "Westermanns Monatsheften", "Wiener Zeitung" und "Vossische Zeitung". Um 1910 erschienen ihre ersten Bücher unter dem Namen Friderike Maria Winternitz, u. a. "Der Ruf der Heimat" (1914), "Vögelchen" (1919). 1912 lernte sie Stefan Zweig kennen, daraus entwickelte sich eine langjährige Verbindung. 1919 bezogen beide eine Villa am Kapuzinerberg in Salzburg, 1920 Eheschließung. In den nächsten Jahren unterstützte sie ihren Mann bei dessen schriftstellerischen Arbeiten, recherchierte für ihn in Archiven und besorgte die benötigte Literatur, übernahm Sekretariatsarbeiten und einen Teil der Korrespondenz und profilierte sich als Übersetzerin von Paul Verlaine, Émile Verhaeren, Anatol France, Gautier u. a. aus dem Französischen.

1934 emigrierte Stefan Zweig nach London, Friderike Zweig blieb, um das Haus zu verkaufen und die gänzliche Übersiedlung zu betreiben. Aufgrund der Entfremdung von Stefan Zweig blieb sie mit ihren Töchtern in Salzburg. 1938 wurde die Ehe in Salzburg geschieden, eine freundschaftlich vertrauensvolle Beziehung blieb bis zum Freitod Stefan Zweigs und seiner zweiten Frau Lotte aufrecht. 1938 wurde sie in Paris, wo sie sich zu Studienzwecken für die Biographie des französischen Bakteriologen Louis Pasteur aufhielt, vom Einmarsch Hitlers in Österreich überrascht. Ihr Haus im Nonntal (Salzburg) wurde "arisiert". Ihre Töchter und deren Ehemänner flohen ebenfalls nach Paris. Mit einem Notvisum versehen, erreichte Friderike Zweig 1940 New York.

1943 gründete sie das "Writers Service Center", das praktische Unterstützung für Schriftsteller wie Vermittlung von Manuskripten zu Verlegern und Übersetzern, Klärung von Urheberrechten, Lektoratsarbeiten, Organisierung von Lesungen, Vorträgen usf. anbot. 1954 Gründung der "American-European-Friendship-Organisation". Lebte in Stanford.

Angaben nach: Bolbecher, Siglinde/Kaiser, Konstantin: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000, 726 f./Bearbeitet von Armin Eidherr, Salzburg.

 

Multimedialinks:

 

Werkverzeichnis:

Erik Neergard und die Schwestern (Österr. Buchgemeinschaft , 1951) zeigen

Louis Pasteur (Alfred Scherz, 1939) zeigen

Spiegelungen des Lebens (Hans Deutsch, 1964) zeigen

Stefan Zweig (Kindler, 1961) zeigen

Stefan Zweig - Friderike Zweig (Scherz, 1951) zeigen

Stefan Zweig, wie ich ihn erlebte (Neuer Verlag, 1947) zeigen

Wunder und Zeichen (Bechtle, 1949) zeigen

 

Forschungsliteratur:

Zohn, Harry: Friderike Maria Zweig im amerikanischen Exil (o.V., 1984) zeigen

Zohn, Harry: Friderike Zweig (o.V., 0) zeigen

 

Printversion aller Artikel (umfasst etwa 200 Seiten)

   

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