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Zuckmayer, Carl
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1896-12-27 Nackenheim (Rheinhessen/Deutschland)
†
1977-01-18 Visp (Schweiz)
(Pseudonym: Jan Meyer)
Ab 1903 Gymnasium in Mainz, 1914 Notabitur, Kriegsfreiwilliger. 1914-18 Soldat an der Westfront. Seine ablehnende Haltung gegenüber dem Krieg manifestierte Carl Zuckmayer in Beiträgen zu Franz Pfemferts "Die Aktion". 1918-20 Studium in Frankfurt und Heidelberg (Rechtswissenschaften, Philosophie, Soziologie, Biologie). 1922-23 Dramaturg in Kiel, wegen seiner aktualisierenden Bearbeitung von Terenz' "Eunuch" entlassen. 1924 zugleich mit Bertolt Brecht Dramaturg an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. Für seinen ersten großen Bühnenerfolg "Der fröhliche Weinberg" erhielt er 1925 den Kleist-Preis. Bereits gegen dieses Volksstück gab es Proteste von Nationalsozialisten. 1929 Drehbuch (mit Karl Vollmoeller, Robert Liebmann) zu dem Josef von Sternberg-Film "Der blaue Engel" (nach Heinrich Manns "Professor Unrat"). Mitglied der der antinazistischen "Eisernen Front".
1933 Aufführungsverbot in Deutschland; die 1926 "Wiesmühl" in Henndorf am Wallersee bei Salzburg wurde ständiger Wohnsitz und Treffpunkt für viele Freunde (so Franz Theodor Csokor und Ödön von Horváth). In Henndorf entstanden u. a. die Stücke "Der Hauptmann von Köpenick" und "Der Schelm von Bergen". Von 1935-38 Seminare über Dramaturgie und Theatergeschichte am Max Reinhardt-Seminar Wien. 1936: Carl Zuckmayers Werke auf der Verbotsliste der Reichsschrifttumskammer.
1938: Flucht in die Schweiz; ab Mai 1938 mit Familie in Chardonne sur Vevey, am Genfer See. 5.5. 1939: Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft und Beschlagnahmung des Vermögens von Carl Zuckmayer. 1939 nach New York. Dort kurzzeitig als Associate Prof. an Erwin Piscators "Dramatic Workshop" der New School for Social Research.
Geldsorgen und Zweifel an schriftstellerischer Existenz in den USA führten 1941 zu dem Entschluss, die Backwoods Farm in Barnard (Vermont) zu pachten und zu bewirtschaften. Die schwere körperliche Arbeit ließ wenig Zeit für schriftstellerische Tätigkeit. Trotzdem entstanden hier der "Vermonter Roman" und das Drama "Des Teufels General". 1943 Dossier über mehr als 100 Schriftsteller, Schauspieler, Journalisten für OSS (Office of Strategic Services).
1946 kehrte Carl Zuckmayer, amerikanischer Staatsbürger seit Jänner 1946, als Zivilbeauftragter für Kulturfragen nach Deutschland zurück. Zu einem großen Theatererfolg der Nachkriegszeit wurde "Des Teufels General". 1947-58 lebte Carl Zuckmayer abwechselnd in den USA und in Deutschland.
"Der Gesang im Feuerofen" (Uraufführung 3.11. 1950, Deutsches Theater Göttingen), handelt im Stil des "magischen Realismus" über Widerstand und Kollaboration in Frankreich, der Nationalsozialismus wird als Schicksalsschlag begriffen. 1958 wurde Carl Zuckmayer österreichischer Staatsbürger, Übersiedlung in die Schweiz, nach Saas-Fee. 1966 erschien die Autobiographie "Als wärs ein Stück von mir", sein größter Bucherfolg. 1972 Gründung der Carl Zuckmayer-Gesellschaft in Nackenheim.
Angaben nach: Bolbecher, Siglinde/Kaiser, Konstantin: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000, 719 ff. (Ulrike Oedl)/Bearbeitet von Armin Eidherr, Salzburg.
Multimedialinks:
Zuckmayer, Carl zeigen
Zuckmayer, Carl zeigen
Zuckmayer, Carl zeigen
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Werkverzeichnis:
Als wär's ein Stück von mir. Horen der Freundschaft
(Fischer, 1966)
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Als wärs ein Stück von mir
(1994)
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Aufruf zum Leben
(Fischer, 1976)
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Das kalte Licht
(Fischer, 1955)
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Der Rattenfänger
(Fischer, 1975)
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Der Schelm von Bergen.
(Propyläen , 1934)
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Der Seelenbräu
(Bermann-Fischer , 1945)
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Des Teufels General
(Bermann-Fischer , 1946)
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Die Uhr schlägt eins
(Fischer, 1961)
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Ein Sommer in Österreich
(Bermann-Fischer , 1937)
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Gedichte. 1916-1948
(Bermann-Fischer , 1948)
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Gesammelte Werke in Einzelbänden
(Fischer, 1995)
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Henndorfer Pastorale
(Residenz, 1972)
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Herr über Leben und Tod
(Bermann-Fischer , 1938)
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Forschungsliteratur:
Ayck, Thomas Carl Zuckmayer
(Rowohlt, 1977)
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Jacobius, Arnold John Carl Zuckmayer
(Fischer, 1973)
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Kieser, Harro Carl Zuckmayer
(Frankfurt, 1986)
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Nickel, G Carl Zuckmayer 1896-1977
(Deutsche Schillergesellschaft , 1996)
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Strasser, Christian Carl Zuckmayer
(1996)
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Printversion aller Artikel (umfasst etwa 200 Seiten)
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