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Gabriele Frankl:
Raoul Hausmann (1886-1971)
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Den Beweis dafür erbrachte Hausmann ab 1927, als er sich intensiv der Kameraphotographie - genauer einer Kodakbox - zuwandte, was sich zwischen 1933 und 1936 im Exil auf Ibiza doppelt bezahlt machte - einerseits finanziell, andererseits psychologisch, wenn er, wie Adelheid Koch-Didier festhält, durch seine photographischen Studien versuchte, "über Ethnologie und Anthropologie den Verlust von kulturellem Kontext, Sinn- und Begründungszusammenhang seines Lebens aufzufangen" (Koch 1994, 69).
Die Entlastung der finanziell prekären Situation durch die Photographie setzte sich nach dem Ibizaaufenthalt fort, und so wurden im Januar 1937 im Kunstgewerbemuseum in Zürich die Photos von Ibiza, sowie auch später in Prag immer wieder Photos ausgestellt. Auf diese Weise ergaben sich Möglichkeiten für kleine Verdienste, ebenso wie durch die Veröffentlichung des theoretischen und praktischen photographischen Wissens Hausmanns, das er von 1934 bis 1948 in mehreren Artikeln sammelte.
"Da ich schon seit 1938 Mitarbeiter der schweizer Foto-Zeitschri[ft] "Camera" war, gelang es mir dort fortlaufend Artikel anzubringen, die stets bezahlt wurden."
(Hausmann o. J., zit. nach Koch 1994, 19)
Hausmann beim Photographieren zeigen
Der Aufenthalt in der Tschechoslowakei von 1937 bis 1938 bereicherte sein photographisches Wissen, da er ihm die technischen Möglichkeiten für eine Beschäftigung mit der Infrarotphotographie bot, die in Limoges nicht mehr fortgesetzt werden konnte. Dort nahm er um 1945/1946 allerdings die Malerei wieder auf und betrieb kameralose Photographie in Form von Photogrammen und Photopiktogrammen.
Bei diesen vielfältigen Beschäftigungen hatte Hausmann dennoch ein klares Ziel vor Augen:
"den ruhigen Blick auf die Dinge, das Anschauen. Zu diesem Anschauen zu gelangen mit allen Erfahrungen aus allen optischen Techniken, das scheint mir die Aufgabe des neuen Photographen zu sein, der seine Liebe zur Umwelt, sein Eingeordnetsein in die Welt ausdrücken will mittels der Linse und der lichtempfindlichen Schicht, deren Technik er im Dienste der menschlichen Aufgabe beherrschen muß. Einer Aufgabe, die neu ist wie am ersten Schöpfungstag." (Hausmann 1932, In: Erlhoff 1982, Texte 2, 177. "Photographische Ziele")
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