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KAPITEL

1. Einleitung
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2. Erich Fried und Hans Schmeier im britischen Exil
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3. Identitäten
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4. Anhang
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Konstantin Kaiser:
Erich Fried (1921-1988) und Hans Schmeier (1925-1943)


Schmeier hatte eine Tante, Emilie Weihs, die nach New York emigriert war, und einen Cousin Felix, der gleich ihm nach Großbritannien gelangt war. Wie Fried verkehrte Schmeier in der Leihbibliothek des aus Wien stammenden Dichters, Buchhändlers, Bibliothekars und Journalisten Fritz Gross (1897-1946), der, 1932 aus der KPD ausgeschlossen, dennoch ein unabhängiger Linker geblieben und schon 1933 mit einer bedeutenden Sammlung deutschsprachiger politischer Literatur nach Großbritannien emigriert war.

Zu "Frigo", wie sein Spitzname lautete, vgl. u. a. Jan Zimmermann: Hoffnung trotz Skepsis. Zu Leben und Werk des Schriftstellers Fritz Gross (1897-1946). In: Archiv für die Geschichte des Widerstandes und der Arbeit No.15, 233-256. Sowie: Charmian Brinson and Marian Malet: Fritz Gross: An Exile in England. In: German Life and Letters 49 (1996) 3 (July), 339-357.

Fried und Schmeier wussten aus dieser Quelle also von der Verfolgung der "Trotzkisten", von den Moskauer Prozessen, vom Terror der Diktatur Josef Stalins. Aber neben dieser Nährzone des Zweifels scheint Schmeier doch von starken Schuldgefühlen belastet gewesen zu sein: in seinen Gedichten erscheint immer wieder das Heimweh, so in dem schönen Gedicht "Heimweh", das Angelica Schütz und Felix Mitterer in ihre Anthologie "Fremdsein" aufgenommen haben:

Heimweh

Manchmal, wenn ich durch London geh, irgendwo im Nebel steh, ist mir zum Weinen.

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