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KAPITEL

1. Einleitendes
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2. I. Berlin 1931-1933: Die Großstadt als Laboratorium
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3. II. Wien 1933 bis 1938: Zwischen den Stühlen
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4. III. Schweizer Exil 1938-1942: Ein ontologisches Kunststück
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5. Anhang
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Markus Kreuzwieser:
Robert Musil (1880-1942)


Martha Musil war Jüdin und schon aufgrund ihres Aussehens in Wien, in dem es unmittelbar noch dem "Anschluss" zu gewalttätigen antisemitischen Exzessen kam, sehr gefährdet. Die Emigration war lediglich eine Frage der Modalitäten. Thomas Mann und auch Gottfried Bermann-Fischer waren dabei behilflich, und so reiste das Ehepaar über Italien (Edolo) in die Schweiz, wo es am 2. September 1938 in Zürich eintraf. Die Musils nahmen zunächst in der Pension Fortuna, Mühlbacherstr. 55, Quartier.

Musil: Das Ehepaar Robert und Martha Musil im Garten der Pension Fortuna, Zürich zeigen
Mann, Thomas: Haus in Küsnacht zeigen
Thomas Mann und der Verleger Bermann-Fischer in Küsnacht zeigen

Thomas Mann half auch weiterhin, Robert und Martha Musil waren bereits am 4. September, also zwei Tage nach ihrer Ankunft in Zürich, zum Tee und zu einer "Lagebesprechung" bei Thomas und Katja Mann in Küsnacht eingeladen.

Martha Musil berichtet ihrer Tochter Annina:

"[...] Th.[= Thomas Mann] ist sehr hilfsbereit, hat die bisherige Hilfe vermittelt, [...] Und doch, glaube ich, wäre ihm nicht recht, wenn R.[= Robert Musil] auch hinüber [in die USA] ginge. Er [= Thomas Mann] ist nun wirklich auf der Höhe des Ruhms u[nd] trifft es drüben wunderbar; ich höre, daß er nur 4 Vorlesungen zu halten braucht, auch ist ihm eine Villa in Princeton zur Verfügung gestellt worden. Man kann nicht umhin, R's [Robert Musils] Schicksal damit zu vergleichen." (Musil [Briefe] 1981, 840 f.)

Auch im Oktober 1938 reagierte Thomas Mann auf einen dramatischen Hilferuf Musils sofort, Musil bedankt sich bei ihm:

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