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KAPITEL

1. Zur Problemstellung der österreichischen Exilliteraturforschung
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2. Mexiko
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3. Aktivitäten, Institutionen, Gründungen
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4. Surrealismus und Exil: Wolfgang Paalen
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5. Anhang
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Christian Kloyber:
Österreichische Autoren im mexikanischen Exil 1938 bis 1945


Die herausragende Persönlichkeit der internationalen Moderne war in Mexiko zwischen 1939 und 1959 der aus Wien stammende Maler, Surrealist und Schriftsteller Wolfgang Paalen.

Vom 24. September bis 7. November 1993 zeigte das Museum Moderner Kunst in Wien die erste umfassende Retrospektive seines Werkes in Wien. Paalens Bedeutung in der modernen Malerei wird auch durch Octavio Paz hervorgehoben, der schon kurz nach Paalens Selbstmord im Herbst 1959 einen Nachruf für die erste Retrospektive in Paris verfasste. Octavio Paz war mexikanischer Botschafter in Paris.

Zwischen 1939 und 1939 gehörte Paalen dem engsten Kreis der Surrealisten um André Breton an. 1940 erreichte er über Alaska, British Colombia und die USA Mexiko. Frida Kahlo und Diego Rivera hatten Wolfgang Paalen und seine Frau Alice Rahon schon 1938 nach Mexiko eingeladen. Kurz nach seiner Ankunft in Mexiko organisierte er gemeinsam mit dem peruanischen Dichter César Moro die erste lateinamerikanische Ausstellung des Surrealismus; Paalens Werke aus der Zeit von 1937 bis 1947 waren Vorbilder für die amerikanischen Abstrakten Expressionisten. Seine Arbeiten wurden während des Zweiten Weltkriegs in New York und Mexiko ausgestellt und in seiner Kunstzeitschrift "DYN" publiziert. DYN gehörte zu den bedeutendsten Kunstzeitschriften der Jahre zwischen 1942 und 1945 und wurde von Paalen im Alleingang in Mexiko in englischer und französischer Sprache herausgegeben. Er selbst schrieb Lyrik und Erzählungen, die bis heute nicht bekannt wurden.

Paalen, Wolfgang (etwa 1942) zeigen
Paalen, Wolfgang: Totems zeigen
Paalen, Wolfgang: Toison d'Or, 1938 zeigen
Paalen, Wolfgang (1939): Orpheus zeigen

Isidro Fabela, der intellektuelle Autor des mexikanischen Protests, und das gehört zu den zahlreichen Facetten des mexikanischen Diplomaten und Intellektuellen, hatte im Frühjahr 1938 den "Vater aller Surrealisten" André Breton persönlich eingeladen, an der mexikanischen Universität Vorlesungen über Kunst und Poesie zu halten, vor allem aber, um mit den Künstlern und mit den Intellektuellen Mexikos Kontakt aufzunehmen, um damit auch die isolierte mexikanische Kunstszene in das internationale Licht zu rücken.

Mit dem Auruf "Al Público de América Latina" luden im Sommer 1938 die bedeutendsten mexikanischen Künstler zu den Vorträgen Bretons in "Bellas Artes", unter ihnen der weltbekannte Photograph Manuel A. Bravo, der Komponist Carlos Chávez, die noch unbekannte Malerin und zweite Frau Diego Riveras, Frida Kahlo, die Schriftsteller Salvador Novo, Carlos Pellicer, Diego Rivera selbst und der Maler Tamayo.

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