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KAPITEL

1. Rudolf Frank: "Fair play". Entstehung, Edition, kritische Urteile
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2. Wien als Stadt des Exils
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3. Geschichte und Roman: Historische Innensichten. Wiener Theater und Kleinkunstbühnen
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4. Geschichte und Roman: Historische Außensichten: Sozioökonomische Gegebenheiten, politische Strukturen, ideologische Legitimationsmuster
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5. Abschließende Bemerkungen
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6. Anhang
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Beatrix Müller-Kampel:
Als Exilant im austrofaschistischen Wien - Rudolf Franks autobiographischer Zeitroman "Fair play"


Dieses Vorlesungsmodul ist eine bedeutend erweiterte Fassung des Beitrags: Aus dem Reich der Träumer, Stänkerer und Schmähführer. Österreich-Kommentare zu Rudolf Franks Roman "Fair play". In: "Spielzeit eines Lebens". Studien über den Mainzer Autor und Theatermann Rudolf Frank (1886-1979). Hrsg. v. Erwin Rotermund. Mainz 2001 (im Druck).

1936, im Jahr seiner Flucht nach Wien, konnte Rudolf Frank (Mainz 1886-Basel 1962) bereits auf reichhaltige Berufserfahrungen im Kultur- und Medienbereich zurückblicken. Nach seiner Promotion zum Dr. jur. 1908 verdingte er sich als Schauspieler an Provinz- und Sommertheatern, schrieb Theaterkritiken für die "Vossische Zeitung", die "Schaubühne" und die "Frankfurter Zeitung", wurde Regisseur am Frankfurter Schauspielhaus, leitete während des Ersten Weltkriegs u. a. das Teatrul Nazional in Bukarest und arbeitete nach Kriegsende am Darmstädter Theater, an den Münchner Kammerspielen (wo er für die Uraufführung von Brechts "Trommeln in der Nacht" sorgte), der "Compagnia primaria di prose Alda Borelli" in Italien, an den städtischen Bühnen Düsseldorf und am Komödienhaus in Berlin.

Frank, Rudolf zeigen
Bertolt, Brecht zeigen
Bertolt, Brecht zeigen
Bertolt, Brecht zeigen

Bereits während seines Studiums der Rechte war er mit einer Monographie über Richard Dehmel hervorgetreten, hatte Studien über Das expressionistische Drama und Das moderne Theater publiziert, im Inselverlag Friedrich Schlegels Lucinde herausgegeben, Gesamtausgaben von Heinrich Heine und E.T.A. Hoffmann besorgt und den Antikriegsroman Der Schädel des Negerhäuptlings Makaua vorgelegt (der zu jenen Büchern zählen sollte, die am 10. Mai 1933 von der Bücherverbrennung betroffen waren). 1933 im Zusammenhang mit den Verfolgungen linker Intellektueller nach dem Reichstagsbrand verhaftet und kurzfristig inhaftiert, veröffentlichte Frank zwischen 1934 und 1936 unter einem Pseudonym Unterhaltungsromane in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften.

Auf der Flucht vor den nationalsozialistischen Schergen gelangt der als Jude und Linker doppelt gefährdete Rudolf Frank im Dezember 1936 mit dem Zug über die Tschechoslowakei nach Wien. (vgl. Frank 1960, 340-343)

Frank, Rudolf (27. September 1924) zeigen

Über diese Stadt und die knapp eineinhalb Jahre, die er in ihr verbringt, wird Rudolf Frank 1938 in der Schweiz, seinem nächsten Zufluchtsland, den autobiographischen "Zeitroman" "Fair play" schreiben. (Zur Gattungszuordnung vgl. Tergit 1961, 44)

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