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KAPITEL

1. Prozesse des Vergessens und Erinnerns am Beispiel der "Hasenjagd" Ein Vergleich zwischen Film und Literatur
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2. Elisabeth Reichart: Februarschatten. Roman
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3. Prozesse des Vergessens und Erinnerns am Beispiel des Films "Hasenjagd" (1994) von Andreas Gruber. Ein Vergleich zwischen Film und Literatur
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4. Anhang
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Herbert Staud:
Formen der Erinnerung - Gedächtnisarbeit

Mühlviertler Hasenjagd


Aufgabe:
Welche Bilder erscheinen in Ihrem Kopf? Welche Assoziationen werden bei Ihnen geweckt?

Gruber, Andreas: Hasenjagd (Vorspann) zeigen

Aufgabe:
Lesen Sie den Beginn des 16. Kapitels aus "Februarschatten"! Welches Wort übernimmt darin am ehesten die "andeutende" Funktion des Vorspanns?

Alarm
dort
Schrei
Sirene

Der Roman beschäftigt sich mit dem Ausbruch der Häftlinge und der eigentlichen "Hasenjagd" erst im letzten Kapitel. Die Ereignisse stehen also erst am Schluss. Bis dahin geht es um den Prozess des Zulassens von Erinnerung an die Ereignisse. Im Film steht der Ausbruch der KZ-Häftlinge an der Spitze der Handlung.

Die Sprache eines literarischen Prosatextes dient nicht einfach nur dazu, eine Geschichte zu erzählen, eine Handlung zu transportieren, sondern verleiht der Geschichte durch Symbolik, Metaphorik, Topik u. a. sprachliche Mittel eine Erweiterung ihrer Bedeutungsdimension.

Wenn in "Februarschatten" Hilde in Zusammenhang mit dem Vergessen von ihrem "Löschband" im Gehirn spricht, dann wissen wir, was sie damit meint, wenn sie sagt, dass ihr Bruder "kein Löschband" besessen habe: Er konnte nicht vergessen, die Ereignisse nicht einfach zur Seite schieben.
Wenn Hilde davon spricht, dass sie kein Zuhause mehr hat, dann wissen wir, dass sich das nicht auf ihr Heim bezieht, sondern auf ihre gedanklich-seelische Verankerung.
Wenn die Erzählerin von einer "kalten Nacht" spricht, dann steht die Kälte auch für die Gefühlskälte.


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