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KAPITEL

1. Aspekte des Exils von Schriftstellerinnen
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2. Vicki (Hedwig) Baum (1888-1960)
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3. Hermynia Zur Mühlen (1883-1951)
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4. Mela Hartwig (1893-1967)
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5. Lili Körber (1897-1982)
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6. Hilde Spiel (1911-1990)
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7. Resümee
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8. Anhang
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Sigrid Schmid:
Schriftstellerinnen im Exil - Zuständig fürs Überleben

Hilde Spiel (1911-1990)


Auch Hilde Spiel hatte, als sie schon unter dem Austro-Faschismus mit ihrem Mann Peter de Mendelssohn nach Großbritannien emigrierte, bereits ihr erstes deutschsprachiges Buch publiziert, obwohl sie wesentlich jünger ist die bisher genannten Autorinnen. Anders als bei diesen ist auch ihr Mann Schriftsteller und Journalist, der sich also mit den gleichen Schwierigkeiten wie sie konfrontiert sieht. Beide wechseln - zumindest für die journalistischen Arbeiten - zum Englischen. Da das Ehepaar im Exil drei Kinder bekommt (eines stirbt bei der Geburt), ist Hilde Spiel mehr an den Haushalt gebunden als ihr Mann, der meist beruflich unterwegs ist. In der Nachkriegszeit, als ihr Ehemann als britischer Kulturoffizier in Berlin die deutschsprachige westliche Presse mit aufbaut, gelingt auch Hilde Spiel ein neuer beruflicher Start als Theaterkritikerin - unter Hintanstellung ihrer literarischen Ambitionen. Die in Großbritannien aufgebauten und weiterhin in Deutschland gepflegten Kontakte mit dem internationalen P.E.N.- Klub bilden die Grundlage für die wichtige Funktion, die sie in den 70er und 80er Jahren als Kulturfunktionärin in Österreich gehabt hat. Am Schicksal ihrer Familie zeigt sich sehr deutlich die Problematik des Exils: Während Hilde Spiel trotz all ihrer Bewunderung für die britische Demokratie und Lebensart doch zuerst nach Deutschland und dann nach Wien zurückkehrt, entscheiden sich ihre Kinder für Großbritannien als Heimat - die in Körbers Gedicht angesprochene Ambivalenz zwischen alter und neuer Heimat, die freilich nicht nur eine zwischen Europa und den USA sein muss, läuft hier quer durch die Familie.

Spiel, Hilde zeigen

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Spiel, Hilde: Tagebuch 1938 zeigen

Spiel, Hilde (1937) zeigen

Spiel, Hilde (1936) zeigen


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