Exil Archive by category "Überblicke"

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17.) Exil – Aspekte und Kontexte

Es werden grundsätzliche Fragen zum Thema Exilliteratur behandelt. Denn es geht hauptsächlich um jene geschichtlichen Bedingungen, die zur Flucht und zur Vertreibung ins Exil führten. Daraus ergibt sich auch die Frage nach der Dauer des Exils: Endet das Exil mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges Krieges oder dauert es fort – etwa bis heute? Der unterschiedliche Verlauf des Exils wird beispielhaft u. a. bei Robert Musil, Ruth Klüger und Hermann Broch angedeutet.

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14.) „The Earnestness of being Importer.“ „Österreichisches“ Theater und Kabarett im australischen Exil

Zu Beginn des Beitrags wird die Exilsituation in Australien skizziert. Auf die Darstellung der Exiltheater und -kabaretts im gesellschaftlichen Kräftefeld und die Problematisierung des Attributs ‚österreichisch‘ im Kontext mit dem australischen Exiltheater folgt ein Überblick über dessen langjährige Geschichte. Dieser gliedert sich in drei Teile und beschreibt, wie die Emigrant/inn/en durch die Aufführung von Theater- und Kabarettstücken ihre gesellschaftliche Position zwischen den Kulturen reflektierten und aktiv gestalteten. Während zu Beginn die Erinnerung an die Wiener Vergangenheit dominierte, brachten die fünfziger Jahre eine Hochblüte des deutschsprachigen Exiltheaters in Australien hervor. Die Spielplangestaltung richtete sich teilweise immer noch an Wiener Bühnen aus, inhaltliche Brüche verweisen jedoch bereits auf die letzte Periode im Theater, die zur (teilweisen) Beheimatung des Exiltheaters innerhalb der jüdischen bzw. deutschsprachigen Minderheit in Australien führten. Der vorliegende Beitrag nimmt auf die Ergebnisse der Dissertation von Birgit Lang (Lang 2001) Bezug. Verweise sind nicht dezidiert ausgewiesen.

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15.) Germanistik als Erinnerung, Mahnung und Heimat. Österreichische NS-Vertriebene in den USA und Kanada

Die Germanistik der USA und Kanadas war seit den 1960er Jahren nicht unwesentlich von NS-Vertriebenen geprägt – was bei US-amerikanischen Fachkollegen auch zuweilen auf Argwohn und Ablehnung stieß. In der Tat erwiesen sich insbesondere aus Österreich geflüchtete Emigranten der zweiten Generation, d.h. jene, die als Kinder oder Jugendliche vertrieben wurden und erst im Aufnahmeland eine Berufswahl zu treffen hatten, in der Vermittlung von deutschsprachiger Literatur als außergewöhnlich aktiv, engagiert und überregional wirksam – und das im Fach Germanistik, das schon während der 1920er Jahre an den Universitäten Deutschlands und Österreichs tatkräftig an der ideellen Nährung deutschnationaler und nationalsozialistischer Kulturideologie mitgewirkt hatte. Der Beitrag versucht – ausgehend von insgesamt neun lebensgeschichtlichen Interviews – zu umreißen, unter welchen Bedingungen die Wiener Jugendlichen flüchten mussten, was sie an deutschsprachiger Literatur (und an Liebe zu ihr) ‚mitnahmen‘, was sie bewegte, durch ihre Beschäftigung mit (vor allem österreichischer) Literatur den ideellen Bodensatz der Täterkulturen Deutschland und Österreich in der fremden Heimat neu zu bestellen und dergestalt zu Mittlern zu werden – und worin sie den Sinn von Germanistik und der Auseinandersetzung mit Literatur sehen.

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16.) Exil und literaturgeschichtliche Reflexion: Überlegungen zu einem (un)auffälligen Missverhältnis

Gilt die biographisch-literarische Geographie des Exils mittlerweile als gut vermessen, so zählen Arbeiten, die sich mit der Exilerfahrung im Kontext der ästhetischen Traditionen beschäftigen, noch immer zu den Desiderata der literaturwissenschaftlichen Forschung. Die Frage nach den poetischen und poetologischen Folgen der Exilerfahrung wurde noch nicht ausreichend gestellt. Das besondere Verhältnis der Exilant/inn/en zur deutschen Sprache und zur Sprache überhaupt steht zur Diskussion. Exil als literarhistorische und ästhetische Kategorie ist nach wie vor am Rande des literaturwissenschaftlichen Diskurses angesiedelt. Neben „bedeutsamen“ Leistungen sei die Exil-Produktion, so ein oft erhobener Einwand, durch eine Tendenz zur „ästhetischen Desintegration“ mitgeprägt und seien zu wenig innovative „Ausdrucksformen“ festzustellen. Die Folge davon wäre, dass es wenig fruchtbare Debatten über Formfragen und vermeintliche Absagen des Exils an die Moderne gäbe.

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10.) Österreichische Emigration in Kolumbien

Der folgende Überblick stellt das Exilland Kolumbien vor. Zahlenmäßig gehörte es zwar zu den kleinen Exilländern, die zudem schwer zu erreichen waren. Dennoch gelang es der österreichischen Exilant/inn/enkolonie in Kolumbien, nach den Anfangsschwierigkeiten ein vielfältiges und vergleichsweise reiches kulturelles und politisches Leben aufzubauen und Kontakte zu anderen Exilorganisationen herzustellen.

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11.) „Exilland“ Palästina/Israel

Das Modul beschäftigt sich mit der Literatur österreichischer Einwanderer in Israel. Diese Literatur entzieht sich der Kategorisierung als „Exilliteratur“, wenngleich viele der Autor/inn/en auf der Flucht vor Hitler nach Palästina gelangt waren. Für die meisten Einwanderer bedeutete der Entschluss zur Einwanderung in Palästina/Israel jedoch die Konsequenz aus ihrer zionistischen Weltanschauung. Dennoch befanden sie sich, wie es Schalom Ben-Chorin ausdrückte, in einem „Sprach-Exil“. Die deutschsprachigen Schriftsteller Israels befinden sich in einer Art Doppelstellung. Das Schreiben in deutscher Sprache ermöglicht ihnen den imaginären Kontakt mit den Ländern ihrer Herkunft, in denen sie Kindheit und Jugend verbracht haben und aus denen die meisten von ihnen – bedingt durch die rassistische Verfolgungs- und Vernichtungspolitik Hitler-Deutschlands – vertrieben wurden. Literatur wird so zu Erinnerungs-Arbeit. Schreiben dient der Bewahrung des Gedächtnisses – die Erinnerung an die Herkunft wird gebrochen durch die traumatisierenden Erlebnisse von Verfolgung, Flucht und Vernichtung.

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12.) Österreichische Autoren im mexikanischen Exil 1938 bis 1945

„Immer schon waren Dichter ohne Heimat unheimliche Dichter.“ (Marcel Reich-Ranicki: Juden in der deutschen Literatur 1969) Auch für die österreichischen Autor/inn/en im mexikanischen Exil, ja für alle Österreicher/innen, die das kulturelle und das politische Exil in Mexiko mitgestalteten, gilt diese Beobachtung. Immer schon wurden aus den vertriebenen und verfolgten Autoren verdrängte und vergessene. Es gilt, die ins mexikanische Exil vertriebenen österreichischen Autor/inn/en wieder zu entdecken und an ihre großartigen Leistungen zu erinnern. Alle Richtungen und Strömungen der politischen, der ästhetischen und der moralischen Gesinnung sind vertreten; das jüdische Exil in Mexiko steht an bedeutender Stelle. Dieses Modul bietet einen breiten und zugleich detaillierten Überblick über österreichische Exil-Schicksale sowie einen Aufriss der Exil-Institutionen in Mexiko, eingebettet in die historischen Kontexte. Literarische und programmatische Texte werden angeboten.

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13.) Theater im Exil – Österreichisches Exiltheater

Exiltheater ist ohne die Frage nach den Zusammenhängen zwischen Kunst und Gesellschaft, Theater und Politik nicht fassbar. Exil bedeutet auch, dass eine Verschiebung vom Großen hin zum Kleinen stattfindet: Langfristig geplante, professionell gemachte Aufführungen in einem großen Haus mit fixem Ensemble und einem Riesenaufwand an Technik sind unter den Bedingungen des Exils kaum zu bewerkstelligen, andere Formen wie Leseaufführungen, Kabarett, Lesungen treten in den Vordergrund; auch dem Lagertheater ist ein gebührender Platz einzuräumen. Die Darstellung spannt einen weiten Bogen von der Skizze der Bedingungen für Theaterschaffende um 1938/39 in Österreich bis zur Charakterisierung wichtiger Theater-Initiativen in Europa, insbesondere in Großbritannien, in Asien und in den USA. Die Leistungen von vielen Regisseuren, Schauspieler/inne/n, Ensembles und Theaterdirektoren wird dargestellt.

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06.) Sprachreflexion – Sprachwechsel im Exil

Die Vorlesung beschäftigt sich mit der Frage nach dem Stellenwert der Sprache im Exil, d. h. in einer meist fremdsprachigen und fremdkulturellen Umgebung. Darauf haben Schriftsteller und Intellektuelle mit einer verstärkten Sprachreflexion reagieren müssen und reagiert. In manchen Fällen hat das zu temporärem oder definitivem Sprachwechsel, in anderen Fällen zu einer formbewussten Sprachpraxis bzw. Sprachästhetik geführt, in wieder anderen zu bedeutenden Leistungen auf dem Gebiet der literarischen Übersetzung, insbesondere in der Nachkriegszeit, womit eine besondere Beziehung zwischen Exilerfahrung und wechselseitiger literarischer Rezeption bis in die jüngere Gegenwart sichtbar wird.

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07.) Das Austrian Centre und sein Umfeld. Eine kleine Chronik. Großbritannien 1938 -1945

Diese Chronik bietet wichtige Daten und Fakten zum österreichischen Exil in Großbritannien. Den Schwerpunkt bildet das „Austrian Centre“ als wichtigste Organisation österreichischer Emigranten in England. Neben historisch relevanten Daten wird auf Gründungen von österreichischen Exilorganisationen und Exilzeitschriften hingewiesen. Besonderes Augenmerk wird auf kulturelle Veranstaltungen gelegt, denen im Wesentlichen zwei Motivationen zu Grunde lagen: Einerseits wollte man zeigen, dass es auch ein anti-nazistisches, ein demokratisches und aufgeschlossenes Österreich gibt, andererseits sollte Österreich als eine große Kulturnation vorgeführt werden, deren Wiederherstellung ein wichtiges Kriegsziel sein müsse. Schließlich wird noch auf die humanitären Aktionen und Organisationen der österreichischen Exilanten verwiesen: auf die Hilfe für Flüchtlinge, für die Österreicher in der britischen Armee und schließlich für das befreite Österreich.

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