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Engel, Paul
*1907-06-07 Wien (A)
†1997-08-27 Quito (Ecuador)
Vater: Julius E. (1866 Libomischl/Böhmen-1955 Bogotá), Landwirt, nach der Übersiedlung nach Wien Textilfabrikant. Mutter: Klara, geb. Rosenfeld (1885 Pilsen-1958 Bogotá). Beide Eltern und der Bruder emigrierten 1938 nach Kolumbien. Bruder: Walter, geboren 1908 in Wien, in Kolumbien Kunstkritiker für "El Tiempo", 1965 nach Kanada; Besitzer einer Kunstgalerie in Toronto.
Paul Engel studierte nach der Matura Medizin an der Universität Wien. Beitritt zu den sozialistischen Studenten. 1932 Dr. med.; Publikation einer ersten wissenschaftlichen Arbeit zur Endokrinologie, 1933 zur Biochemie. 1935/36 an der Universität Montevideo. 22.10. 1935 Ferntrauung mit Josephine Monath, geboren 1909 in Wien, die als Ehefrau ein Visum für Uruguay erhielt. Kinder: Ana (*1939 Bogotá), Teresa (*1940 Bogotá), Juan Jacobo (*1940 Bogotá). 1936-38 unbezahlter Hilfsarzt an der Universitätsgeburtsklinik Wien.
1.5.-26.5. 1938 Flucht nach Kolumbien mit einem Auftrag der ungarischen Heilmittelfirma Gedeon Richter: Arzneimittelvertreter in Bogotá (später für US-amerikanische Firma) - Reisen durch ganz Kolumbien und große Teile Südamerikas. Bekanntschaft mit dem österreichischen Buchhändler Pablo Wolf und mit dem 1948 ermordeten Jorge Elicar Gaitán. Paul Engel beginnt 1940 in deutscher und spanischer Sprache zu schreiben und nennt sich Diego Viga nach zwei Bergen bei Bogotá. 1938-50 a. o. Professor für Endokrinologie, Biologie, Anthropologie und Psychologie an der Universidad Libre de Columbia in Bogotá.
1950 Übersiedlung nach Quito (Ecuador); Arbeit in der medizinischen Forschung. 1957-77 Universitätsprofessor für Histologie, allgemeine Pathologie u. a. 1958 veröffentlicht er den Essay "Visión de la Filosofia del Siglo XX". 1966 und 1967 erhält er für die Romane "El Ańo Perido" und "Eva Heller" Anerkennungspreise der Zentraluniversität von Ecuador; 1972 und 1977 Ehrennadeln der "Liga für Völkerfreundschaft" der DDR. Alle seine literarischen Werke sind unter dem Ps. D. Viga ersch. Starb am 27.8. 1997 Quito.
Bearbeitet von Konstantin Kaiser, Wien.
Multimedialinks:
Der Schriftsteller, Arzt und Universitätslehrer Paul Engel (Pseud. Diego Viga, *1907) zeigen
Werkverzeichnis:
Ankläger des Sokrates
(Mitteldeutscher Verlag, 1987)
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Aufstieg ohne Chance
(Halle / Leipzig, 1982)
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Catorce ensayos
(Casa de la Cultura Euatoriana 1985, 1985)
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Der Freiheitsritter
(Paul List, 1955)
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Der geopferte Bauer
(Paul List, 1959)
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Die Indianer
(Paul List, 1960)
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Die Konquistatoren
(Paul List, 1975)
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Die Lose von San Bartolmé
(Paul List, 1975)
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Die sieben Leben des Wenceslao Perilla
(Paul List, 1958)
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Die sonderbare Reise der Seemöve
(Paul List, 1964)
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El Ańo Perdido
(o.V., 1963)
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Las Paraleles se cortan
(o.V., 1966)
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Schicksal unterm Mangobaum
(Paul List, 1957)
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Waffen und Kakao
(Paul List, 1961)
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Weltreise in den Urwald
(Mitteldeutscher Verlag 1979, 1979)
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Forschungsliteratur:
Amir, Dov:
Leben und Werk der deutschsprachigen Schriftsteller in Israel. Eine Bio-Bibliographie
(o.V., 1980)
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Bolbecher, Siglinde; Kaiser, Konstantin:
Lexikon der österreichischen Exilliteratur
(2000)
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Felden, Dietmar:
Diego Viga. Arzt und Schriftsteller
(Hirzel Verlag , 1987)
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Institut für Zeitgeschichte / Research Foundation for Jewish Immigration, Inc. (Hg):
International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933 - 1945
(K.G. Saur, 1983)
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Koch, Joachim (Hg):
Exil. Forschung. Erkenntnisse. Ergebnisse
(o.V., 1982)
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Printversion aller Artikel (umfasst etwa 200 Seiten)
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