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Beer-Hofmann, Richard
*1866-07-11 Rodaun (NÖ, heute Wien)
†1945-07-23 New York
Richard Beer-Hofmanns Mutter starb bei der Geburt. Vom Onkel Alois Hofmann adoptiert. Daher seit 1884 der Doppelname Beer-Hofmann. Akademisches Gymnasium Wien. Studium Jus Universität Wien. 1890 Dr.jur. Leutnant der Reserve. Seit 1891 Privater, freier Schriftsteller. Verbindungen mit Arthur Schnitzler, Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr, Felix Salten ("Jung Wien"). Freundschaft mit Theodor Herzl. 1893 veröffentlichte Richard Beer-Hofmann seine "Novellen" (Berlin) 1897 Heirat mit Paula Lissy. Drei Kinder. Der Sohn Gabriel wurde unter dem Namen G. S. Marlowe englischer Schriftsteller in London. Zwischen 1924 und 1932 inszenierte Beer-Hofmann an Max-Reinhardt Bühnen. 1934 Publikation von Gedichten in der Anthologie "Österreichische Lyrik der Gegenwart". 1936 Palästina Reise. Er war katholisch getauft und konvertierte in den 1930er Jahren zum jüdischen Glauben. Emigrierte mit Hilfe des New Yorker Anwaltes und Freundes Samuel Wachtell, den er 1932 durch Richard Arnold Bermann kennengelernt hatte. Die Ende 1938 geplante Ausreise musste mehrmals wegen der Erkrankung Paulas verschoben werden. Abreise von Wien am 19. August 1939 in Begleitung eines Arztes. In der Schweiz von Wachtell und Herbert Steiner in Empfang genommen. Tod Paulas am 30.10. 1939 in Zürich. 14.11. 1939 Abreise von Genua mit der Conte di Savoia nach USA. Ankunft in New York am 23.11. 1939. Freundschaft mit Otto Kallir, Thornton Wilder, dem Antiquitätenhändler Rudolf Berger. Verbindungen mit Hermann Broch, Gottfried Bermann Fischer, Julius Bab, Ernst Lothar, Max Rheinhardt, Stefan Zweig und besonders Herbert Steiner. Großzügig durch Wachtell unterstützt. Vorträge vor der Austrian American Ligue am 18.11. 1941 und 1944 an den Universitäten Harvard, Yale, Columbia. Ab 1941 im Advisory Committee der Zeitung "Aufbau". Mitarbeit bei den Zeitschriften: Austria, Austrian American Tribune, Menorah, The German Quarterly, Mesa, Neue Rundschau (Thomas Mann Sonderheft). Lehnte es trotz mehrmaliger Aufforderungen ab, zu den politischen Ereignissen Stellung zu nehmen. In seinen Aufzeichnungen aus dem Jahre 1938 findet sich eine nicht ausgeführte "Rede über das Schicksal der Juden". (Im Besitz Mirjam Beer Hofmanns). Beitrag in der Anthologie "Das Buch des Lebens" (hg. von Günter Friedländer, Hardi Swarsensky. Buenos Aires: Editorial Estrellas 1945). Eine Richard-Beer-Hofmann-Gesellschaft existierte seit 11.7. 1946. Präsident: O. Kallir.
Angaben nach: Bolbecher, Siglinde/Kaiser, Konstantin: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000. / Bearbeitet von Karl Müller, Salzburg.
Multimedialinks:
Werkverzeichnis:
Briefwechsel mit Hugo von Hofmannsthal
(S. Fischer, 1972)
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Der Graf von Charolais
(o.V. , 1940)
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Der junge David
(Fischer, Samuel, 1933)
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Gesammelte Werke
(S. Fischer, 1963)
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Herbstmorgen in Österreich
(Johannespresse, 1944)
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Jacob's Dream
(Johannespresse, 1946)
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Pierrot Hypnotiseur
(Peter Lang, 1984)
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Schlaflied für Miriam
(S. Fischer, 1919)
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Verse
(Bermann Fischer , 1941)
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Vorspiel auf dem Theater zu König David
(Johannespresse, 1936)
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Arthur Schnitzler / Richard Beer-Hofmann
(Europaverlag, 1992)
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Forschungsliteratur:
Eke, Norbert Otto / Helmes, Günther (Hg.): :
Richard Beer-Hofmann (1886-1945)
(Königshausen & Neumann , 1993)
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Mayer, Anton:
Richard Beer-Hofmann und das Wien des Fin de Sičcle
(Edition Atelier , 1993)
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Peters, Ulrike:
Richard Beer-Hofmann
(Peter Lang, 1993)
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Scherer, Stefan:
Richard Beer-Hofmann und die Wiener Moderne
(Max Niemeyer , 1993)
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Weber, Eugčne:
Richard Beer-Hofmann
(Francke, 1989)
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Zohn, Harry:
Richard Beer-Hofmann, der Patriarch "Jung Wiens"
(Amalthea, 1986)
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Printversion aller Artikel (umfasst etwa 200 Seiten)
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