Katz, Leo
* 1892-01-22 Sereth (Bukowina, RU))
† 1954-08-09 Wien (A)

(Pseudonyme: Joel Ames, Franz Wich, Leo Weiss, Maus)

Sollte nach dem Wunsch des Vaters Rabbiner werden. Besuch der Cheder-Schule in Sereth. Nach 1910 externe Matura in Wien. Studium Geschichte und Philosophie Universität Wien; Dissertation über das Judentum und die Schwarze Pest in Europa. 1920 Dr. phil. Trat 1919 der KPÖ bei und optierte für die österreichische Staatsbürgerschaft.

1920-22 in New York; 1921 Gründungsmitglied der Workers Party of America; Mitarbeiter an deren Parteiorganen: der jiddischen Zeitschrift "morgn frajhejt" und der "New Yorker Volkszeitung". Ab 1922 wieder in Wien. Mitarbeit am KPÖ-Zentralorgan "Rote Fahne". Beiträge für jiddische Zeitschriften der SU; auch für die russische satirische Zeitschrift "Ogonjok". Von April 1930 an in Berlin; zuerst in der Auslands-, dann Feuilletonredaktion der "Roten Fahne" (Zentralorgan der KPD).

Pfingsten 1933 Flucht nach Paris. Gründer und Redakteur der kommunistischen jiddischen Tageszeitung "naje presse". 1936-38 Waffeneinkäufer für die Spanische Republik. Reisen nach Prag, Belgien, Kanada, den Niederlanden, USA und in die baltischen Staaten. Im Mai 1938 wurde gegen Leo Katz die Ausweisung aus Frankreich verfügt, im Oktober reiste er mit Besuchervisum nach New York. Zwischen 1938 und dem frühen Tod 1954 entstanden in rascher Folge zwei große historische Essays, zwei Kinderbücher und sechs Romane. Im November 1940 mit Hilfe des "Joint Antifascist Refugee Committee" nach Ciudad de México. Ab Februar 1941 Leitung der KPD-Parteigruppe in Mexiko (Rücktritt auf eigenen Wunsch April 1942). Publikationen in der mexikanischen Tageszeitung "Novedades" und der Zeitschrift "Hoy". Mitarbeit "Austria Libre", "Alemania Libre" (beide México D. F.) und Austro American Tribune. 1942 Mitbegründer des Verlags "El Libro Libre".

September 1949 Rückkehr nach Wien. Leo Katz wollte sich mit der Familie zuerst in Israel niederlassen, sah aber nach mehrwöchigem Aufenthalt im Herbst 1949 keine Arbeitsmöglichkeiten als jiddischer oder deutschsprachiger Schriftsteller und Journalist.

Angaben nach: Bolbecher, Siglinde/Kaiser, Konstantin: Lexikon der österreichischen Exilliteratur. Wien 2000, 365 ff./Bearbeitet von Armin Eidherr, Salzburg.

 

Werkverzeichnis:

Brennende Dörfer (Verlag für Gesellschaftskritik, 1993) zeigen

Der Schmied von Galiläa (Rütten & Loening , 1955) zeigen

Die Grenzbuben (Kinderbuchverlag , 1951) zeigen

Die Welt des Columbus (Rütten & Loening , 1954) zeigen

Seedtime. (Alfred A. Knopf , 1947) zeigen

 

Forschungsliteratur:

Frischauf, Marie Romane von Leo Katz (o.V., 1947) zeigen

Kaiser, Konstantin Gefährte eines brennenden Jahrhunderts (o.V., 1993) zeigen

Kießling, Wolfgang Leo Katz - ein Kommunist im Zwiespalt (o.V., 1998) zeigen

Moerl, B. Leo Katz - sein Leben und seine Sicht des Judentums (o.V., 1996) zeigen

 

Printversion aller Artikel (umfasst etwa 200 Seiten)

  

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