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Reinhard Müller:
Das Austrian Centre und sein Umfeld. Eine kleine Chronik. Großbritannien 1938 -1945
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Jänner 1941: Zum Jahresbeginn ist die Entlassung der Internierten voll im Gange. Damit beginnen neue Probleme und ein neuer Tätigkeitsbereich für das Austrian Centre. Die Entlassenen müssen mit Unterkünften und Arbeitsplätzen versorgt werden. Besondere Hilfe erhalten sie durch das britische Arbeitsministerium, welches eine eigene internationale Abteilung schafft, um Flüchtlinge verstärkt in der Industrie, insbesondere in der Kriegsindustrie unterzubringen. In eigenen Umschulungswerkstätten werden unqualifizierte Arbeiter, berufslose Frauen, Intellektuelle, Rechtsanwälte und Lehrer für diesen Arbeitseinsatz eingeschult.
Müller, Reinhard: Einige österreichische Flüchtlinge in Großbritannien zeigen
Jänner 1941: Es wird die Group of Austrian Trade Unionists in Great Britain gegründet, bis 1943 die einzige größere Exilorganisation in Großbritannien, die unter dem Einfluss der Sozialisten und Sozialdemokraten des Austrian Labour Club und des London Bureau of the Austrian Socialists in Great Britain stand.
Jänner 1941: Das Refugee Musicians' Committee mit Sitz in London wird gegründet.
Februar 1941: Das Austrian Centre richtet einen neuen Fonds ein, den "War Emergency Fund for Austrian Refugees" (Kriegsnotfond für österreichische Flüchtlinge), welcher der Fürsorge für Internierte und für entlassene Internierte dient. Besondere Hilfe erhalten dabei hunderte Österreicher, die sich aus der Internierung heraus direkt zum britischen Pioneer Corps gemeldet hatten.
Februar 1941: Der Council for Civil Liberties beschäftigt sich in einem Memorandum mit dem Status der im Pioneer Corps tätigen Flüchtlinge, welche ja noch keine britischen Staatsbürger sind. Gemeinsam mit englischen Organisationen erreichte das Austrian Centre, dass Angehörige des Pioneer Corps nur in Großbritannien eingesetzt wurden, außer sie meldeten sich freiwillig zu einem Kampfeinsatz außerhalb Großbritanniens.
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