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KAPITEL

1. Lebensphasen
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2. Kramers 'klassische Periode', 1927 bis 1939 - Besonderheiten seines Exilschicksals
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3. Gescheiterte Rückkehr
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4. Anhang
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Konstantin Kaiser:
Theodor Kramer (1897-1958)


Kramer, Theodor: Lyrik-Preis zeigen
Kramer, Theodor: Gedicht zeigen
Kramer, Theodor (1932) zeigen

Theodor Kramers Gedichtzyklus "Wien 1938", entstanden in Wien in der Zeit von der Okkupation Österreichs durch Hitlerdeutschland bis zu einem "mißglückten Selbstmordversuch" im August 1938 und fortgesetzt in Wolverhampton, London und Guildford in den Jahren 1942/43, legt ein an Eindringlichkeit schwer überbietbares Zeugnis ab von dem "Zustand der Macht- und Rechtlosigkeit", von "dem an Entmenschung grenzenden Zustand der Angst". Die Lyrik Theodor Kramers ist damit "das tönende Herz vieler ihrer Stimme, ihres Einspruchs, ihrer Menschenwürde Beraubter, unsäglich Bedrohter geworden". (Viertel 1989, 246)

Viertel, Berthold zeigen
Guildford zeigen
Kramer, Theodor: Wohnadresse zeigen

"Die Wahrheit ist, man hat mir nichts getan", "Wer läutet draußen vor der Tür?", "Woher soll das Brot für heute kommen [...]", "Wien, Fronleichnam 1939", "Ich bin froh, daß du schon tot bist, Vater" - es sind Gedichte, hinter deren Prägungen der heute Schreibende nicht mehr zurückgehen kann.

Wien, Fronleichnam 1939

Wenige waren es, die Stellung nahmen unterm Himmel, um zur Stadt zu gehn; als sie singend ihres Weges kamen, blieben viele auf den Steigen stehn.

Schütter quoll der Weihrauch und die Reiser längs der Straße standen schier erlaubt; klagend sang der kleine Chor sich heiser und das Volk entblößte still das Haupt.

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