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KAPITEL

1. Einleitung
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2. Biographische Notizen
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3. In Großbritannien
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4. Die Schriftstellerin
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5. Anhang
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Siglinde Kaiser-Bolbecher:
Stella Rotenberg (1916)


Wir haben keine Heimat.

Das Leben scheint enteignet, abhängig von Unterstützung und fremder Hilfe. Indem das Ich Stimme für sich und zugleich für andere sein will, bildet sich eine vage, vielleicht die einzige Gewissheit.

"Mir ist ja kein Ort verlorengegangen, sondern eine Entwicklung und eine Generation", heißt es in dem autobiographischen Bericht "Ungewissen Ursprungs", in dem Stella Rotenberg ihre Flucht aus Österreich 1939 und die ersten Jahre in Großbritannien beschreibt. Ein "testimonio" (spanisch: Zeugnis), handelnd von historischen Ereignisse, die nicht rückgängig zu machen sind und ein Trauma des Verlustes hinterließen. Vergangenheit und Zukunft, die Spanne des Lebens, die sich über das Individuum hinaus erstreckt, schrumpft auf einen "Untergang lang" zusammen. Die erzwungene Entsagung, der Verlust "Von einem friedlichen Leben/blieb uns keine Erinnerung", heißt es in dem Gedicht "Im Exil2 werden zu Grundmotiven ihrer Kreativität, ihres Schreibens.

Wir leben wie Tiere leben, auf der Hut, auf der Wacht, am Sprung. Von einem friedlichen Leben blieb uns keine Erinnerung.

Im Exil

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