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KAPITEL

1. Ein Klassiker der Moderne
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2. "Prägungen"
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3. Grundlageninformationen
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4. Die Figur des Zacharias in "Methodisch konstruiert"
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5. Literarischer Text und soziologische Studie
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6. Anhang
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Markus Kreuzwieser:
Der "Weg vom Schäbigen ins Ewige". Zu Hermann Brochs "Methodisch konstruiert"


Es scheint tatsächlich so zu sein, dass, wie im Falle Canetti, "die produktiven Anknüpfungen an das literarische Werk Brochs fehlen" (Manfred Durzak 2001, 12), allerdings wäre gleich relativierend anzumerken, dass etwa Albert Einstein und C. G. Jung von ihrer existentiellen Betroffenheit durch den "Tod des Vergil" gesprochen haben, dass Maurice Blanchot diesen Roman für die französische Avantgarde entdeckte und in seinem einflussreichen Buch "Der Gesang der Sirenen" (1959) ein Kapitel zu Broch verfasst (Maurice Blanchot 1988, 152-173) und er auch sein Interesse für Broch dem jungen Michel Foucault weitervermittelte. Gordon A. Craig wies auf die Bedeutung des Romans "Die Schlafwandler" zum Verständnis der modernen europäischen Geschichte hin, Autoren wie Milan Kundera, Carlos Fuentes, Paul Nizon, Wolfgang Koeppen betonten, durch Brochs Romane "entscheidende Impulse für ihr eigenes dichterisches Schaffen" erhalten zu haben. (Paul Michael Lützeler 1986, 17)

Gerade diese merkwürdigen Inhomogenitäten in Betrachtungsweise, Rezeption, Bewertung und Wirkung sowie die verspäte, bis heute in unterschiedlichen Wellen erfolgte Auseinandersetzung und Kenntnisnahme (bzw. Nicht-Kenntnisnahme) von Hermann Broch und seinem Werk verweisen auf Merkmale, die das Schicksal der Werke der meisten Emigrantinnen und Emigranten bzw. der Exilliteratur überhaupt kennzeichnen.

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