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KAPITEL

1. Zur Problemstellung der österreichischen Exilliteraturforschung
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2. Mexiko
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3. Aktivitäten, Institutionen, Gründungen
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4. Surrealismus und Exil: Wolfgang Paalen
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5. Anhang
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Christian Kloyber:
Österreichische Autoren im mexikanischen Exil 1938 bis 1945


Beide hatten einen großen Einfluss auf die Landesgruppe "Mexiko" der Kommunistischen Partei Deutschlands und sie sorgten für die erste Gestaltung der deutschen Exilzeitschrift "Freies Deutschland".

Titelblatt der Zeitschrift Freies Deutschland, Mexiko 1943 zeigen

Ist von "bedeutenden" Autorinnen und Autoren die Rede, kommt diese Rolle vor allem Anna Seghers zu, deren Roman "Das siebte Kreuz" in Mexiko auf Deutsch und Spanisch im Verlag der Exilschriftsteller "El Libro Libre" (Das freie Buch) erschien. Der Welterfolg des Exilromans sicherte unter anderem der österreichische Regisseur Fred Zinnemann durch die Verfilmung für Hollywood als Stoff für antifaschistische Propaganda.

Katz, Leo: Totenjaeger zeigen

Gleich nach Anna Seghers rückt der Prager "rasende Reporter" Egon Erwin Kisch als Beispiel deutscher Exilliteratur in Mexiko. Marcel Reich-Ranicki (Reich-Ranicki 1961) würdigte die schriftstellerischen Qualitäten des altösterreichischen Reporters, vor allem die Autobiographie "Marktplatz der Sensationen", auch sie erschien in Mexiko im Verlag "El Libro Libre".

Kisch, Egon Erwin: Im mexikanischen Exil in "altmexikanischer Pose" als Chac Mool, ca. 1945 zeigen
Kisch, Egon Erwin zeigen

Schon 1945 wurde in Wien ein Verlagsort geschaffen, der Exilliteratur in Österreich "einbürgern" wollte, jedoch nur auf kurze Zeit und auf ein politisch erzieherisches Kalkül beschränkt. Von den Remigranten aus Mexiko erschienen in der ersten Nachkriegswelle des Buchmarkts in Wien eine Auswahl der Werke von Egon Erwin Kisch, Bruno Frei und Marie Frischauf Pappenheim. Der kommunistische Globus-Verlag (vgl. 10 Jahre Globus-Verlag 1955) nahm sich dieser Autoren kurzfristig an, verschwand aber nach 1947 bald wieder von den öffentlich wahrgenommenen Büchertischen der Zweiten Republik.

Erst mit dem Erscheinen einer weiteren Autobiographie am deutschen Buchmarkt, der von Bruno Frei unter dem Titel "Der Papiersäbel" (1972) veröffentlichten, tauchte die Erinnerung an das mexikanische Exil wieder auf und traf auf das beginnende Interesse der österreichischen Germanistik und Exilforschung nach 1972. Bruno Frei war also der erste österreichische Schriftsteller, der nach 1968 an das Exilland Mexiko erinnerte. (vgl. Österreicher im Exil 1943 bis 1945. Protokoll des Internationalen Symposiums zur Erforschung des österreichischen Exils 1977)

DÖW zeigen
Kloyber, Christian: Liste von Exilant/inn/en in Mexiko zeigen

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