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KAPITEL

1. Das Trauma des Exils und die Orte des Traumas
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2. Wiederbegegnungen mit der ehemaligen "Heimat"
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3. Die geteilte Topographie des Erinnerns
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4. Anhang
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Jacqueline Vansant:
Exil, Rückkehr, Heimkehr - Topographien des Erinnerns


In seinem Buch beschreibt James E. Young die Beziehung zwischen kollektivem Gedächtnis und der Zugehörigkeit zu verschiedenen Gedächtniskulturen mit all den politischen und sozialen Folgen, die wir kennen:

"To the extent that all societies depend on the assumption of shared experience and memory for the very basis of their common relations, a society's institutions are automatically geared toward creating a shared memory - or at least the illusion of it. By creating the sense of a shared past, such institutions as national memorial days, for example, foster the sense of a common present and future, even a sense of shared national destiny. In this way, memorials provide the sites where groups of people gather to create a common past for themselves, places where they tell the constitutive narratives, their 'shared' stories of the past. They become communities precisely by having shared (if only vicariously) the experiences of their neighbors. At some point, it may even be the activity of remembering together that becomes the shared memory, once ritualized, remembering together becomes an event itself that is to be shared and remembered." (Writing and Rewriting the Holocaust 1996, 6 f.)

Da die jüdische Bevölkerung in Österreich den "Anschluss" und die Folgen ganz anders erlebte als die Mehrheit der Österreicher/inn/en, entstand eine bis heute nicht überbrückte Spannung zwischen den verschiedenen Gedächtniskulturen. Wie sollte man denn z. B. verstehen, dass bis heute auf dem Salzburger Kommunalfriedhof Angehörige der ehemaligen SS immer zu Allerheiligen Kränze für ihre Kameraden niederlegen und Reden halten und es bis vor einem Jahr alljährlich zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen den SS-Leuten und Demonstranten gekommen ist? Gedächtniskulturen.

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