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KAPITEL

1. Kurzinformation zum "Wiener Werkel" (1939 -1944)
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2. Das Spiel um den Chinesen, der net untergeht
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3. Herrn Sebastian Kampels Höllenfahrt
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4. Der Wiener Januskopf
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5. Anhang
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Herbert Staud:
Das Ostmark-Kabarett "Wiener Werkel" - Kollaboration oder Demonstration?


"Die aber, die das "Raunzen" noch nicht verlernt haben, zählen nicht." (Westfälische Landeszeitung, 30. Jänner 1939, über negatives Verhalten von Wienern)

Im Mai 1939 fiel der Gestapo ein Flugblatt in die Hände, das für eine "unabhängige österreichische Republik" warb und die Frage stellte:

"Von einer Weltstadt zur preußischen Provinz? Wiener! Seid ihr mit dieser Entwürdigung Eurer Stadt einverstanden?"

Flugblatt 1939 zeigen

Der Streuzettel stammte von der damals natürlich illegalen Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ). Manche mag heute verwundern, dass die KPÖ mit dieser Parole gegen die Nationalsozialisten agitierte. Es war jedoch ein Kommunist, der schon vor dem "Anschluss" die eigenständige nationale Entwicklung Österreichs gegenüber Deutschland untersuchte. Alfred Klahr (1904-1944) versuchte mit seiner vorwiegend historischen Untersuchung "Zur nationalen Frage in Österreich" die "eigene staatliche, ökonomische Entwicklung der deutschen Österreicher" aufzuzeigen. (vgl. Klahr 1937, 173-181)

Klahr, Alfred zeigen
Alfred Klahr Gesellschaft (Wien) zeigen

Im 5. Programm des Wiener Werkel waren "die Preußen" zwar noch immer in Wien, aber von der Kabarett-Bühne verschwunden. Der Widerpart des Wieners musste nicht mehr eigens benannt werden. Es sollte vielmehr das Raunzertum des Wieners, seine ewige Unzufriedenheit mit allem und jedem aktiviert werden gegen diesen Widerpart. Damit dies gelinge, musste das Raunzer- und Nörglertum die Jasager-Seite des Wieners, seine Untertanenmentalität, seine Obrigkeitsgläubigkeit und Staatshörigkeit überwuchern. Lesen Sie dazu von Rudolf Weys "Der Wiener Januskopf".

Weys, Rudolf: Der Wiener Januskopf zeigen
"Wiener Werkel"-Szene: "Der Wiener Januskopf" mit Wilhelm Hufnagl und Robert Horky zeigen

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