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KAPITEL

1. Einleitung
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2. Kakaniens Erbe(n)
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3. Hans Natonek (1892-1963)
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4. Anhang
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Markus Kreuzwieser:
Von Prag bis Tucson - Die vielen Leben des Hans Natonek


Seit der Öffnung der Ostgrenzen und der Diskussion um die EU-Osterweiterung rückt der östliche Teil der Donau-Monarchie verstärkt ins politische Bewusstsein Europas und vor allem Österreichs.

Die Österreichisch-Ungarische Monarchie bis 1918 (Landkarte) zeigen
Landkarte: Europa heute (Ausschnitt) zeigen

Aufgabe:

Vergleichen Sie bitte die beiden Karten und benennen Sie wichtige Nachfolgestaaten der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Öffnen Sie dazu unser ARBEITSBLATT. Dort finden Sie weitere Anleitungen. Wenn Sie Ihre Fragen beantwortet und Ihre Eintragungen gemacht haben, dann speichern Sie Ihr Arbeitsblatt auf Ihrem PC oder auf Diskette, um es für weitere Fragen im Zuge dieses Praxisfeldes neuerlich aufrufen und bearbeiten zu können.

ARBEITSBLATT: Hans Natonek zeigen

Karl-Markus Gauß polemisiert schon 1988 gegen jene Form österreichischer "Besinnungspolitik", die eine "selbstverständliche Inbesitznahme dessen, was einem an Kultur nicht gehört, die Eingemeindung von dem, was einst mit kaltem Bürokratenzorn ausgegrenzt oder in hitzigem Dünkel verstoßen wurde", darstelle. (Gauß 1988, 8) In der Kulturdiskussion eines gemeinsamen Europa sollten weder Besitzerstolz noch die verklärende Huldigung der Habsburger-Monarchie im Zentrum stehen. (ebd., 7, 8) Wünschenswert wäre stattdessen eine historisch-kritische Bestandsaufnahme des kulturellen bzw. literarischen Erbes der verschiedenen Regionen des alten Kaiser-Reichs.

Einen Beitrag zu dieser hat Jürgen Serke vorgelegt. Sein Buch (Serke 1987) zur vergessenen deutschsprachigen Literatur in Böhmen ist, wenn auch in einzelnen Aspekten manchmal fragwürdig (vgl. Gauß 1988, 119), eine informative böhmische Literaturgeschichte, die viel Material zugänglich macht und keiner provinziellen Ideologie huldigt. Serke arbeitete mit dem Zsolnay-Verlag zusammen, bei dem er in der Reihe "Literatur der Böhmischen Dörfer" wichtige Texte herausgab. Zudem hat neuere Fachliteratur die Situation entscheidend verbessert. (Gauß 1988, Gauß 1991, Binder 1991, Born 1991, Haasis 1992, Demetz 1982, Sudhoff, Schardt 1992, Brandl 1990)

Verkürzend wäre es, ausschließlich den gelenkten Wissenschaften der ehemaligen CSSR die Schuld zu geben, dass viele Prager Dichter dem breiten Lesepublikum lange verloren waren. Ein wesentlicher Grund der verspäteten Auseinandersetzung mit dieser Literatur liegt etwa auch in der österreichischen (Kultur-)Politik der unmittelbaren Nachkriegszeit und der fünfziger Jahre. Denn bestimmt wurden diese Jahre nicht nur durch Aufbauwillen und Staatsvertrag (1955), sondern ebenso durch den unbewältigten Nationalsozialismus oder die verdrängte Ständestaat-Diktatur.

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