(geb. Reiner, verh. Fodorová)
Lenka Reinerová begann mit 16 Jahren als Schreibkraft in einer Papierhandlung zu arbeiten; mit 18 wurde sie Mitglied der tschechoslowakischen KP. Nach der Besetzung der CSR im März 1939 kehrte sie von einer Rumänienreise nicht mehr nach Prag zurück und floh über Italien nach Paris.
Unter dem falschen Verdacht feindlicher Agitation gegen Frankreich verhaftet, schrieb sie im Gefängnis ihre erste Erzählung. Danach in Südfrankreich interniert, erhielt sie ein Visum für Mexiko. Ihr Schiff gelangte nur bis Casablanca – Internierung in einem Wüstenlager. Erst Ende 1941 erreichte sie Mexiko, wo sie sehr aktiv am Leben der deutschsprachigen und tschechoslowakischen Exilgruppen teilnahm.
1945 kehrte sie mit ihrem Mann, dem Schriftsteller und Arzt Theodor Balk, in dessen Heimat Jugoslawien zurück. Allein von ihren näheren Verwandten waren elf der NS-Verfolgung zum Opfer gefallen. 1948 folgte die Übersiedlung nach Prag. 1952 wurde R. im Zuge der Slánsky Prozesse 15 Monate inhaftiert. Ab dem August 1968 hatte sie wieder einmal Schreibverbot, arbeitete als Simultandolmetscherin und Übersetzerin.
Bearbeitet von Konstantin Kaiser, Wien