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Primus-Heinz Kucher:
Exil und literaturgeschichtliche Reflexion: Überlegungen zu einem (un)auffälligen Missverhältnis
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Ein analoges Bild bieten die "repräsentativen" germanistischen Fachzeitschriften. Die Hefte des letzten Jahrzehnts der "Deutschen Vierteljahresschrift" (DVJS), des "Jahrbuchs für Internationale Germanistik", des "Internationalen Archivs für Sozialgeschichte der deutschen Literatur" (IASL) oder der "Weimarer Beiträge" kommen ohne einen Grundsatzbeitrag zur Exilliteratur aus, verzeichnen dagegen etliche zur NS-Literaturpolitik, und belegen, dass Exilthemen Ausnahmen darstellen.
Um es an einem Beispiel zu veranschaulichen: von den rund 270 Beiträgen der DVJS (1991-99) sind gerade drei, und diese nur eingeschränkt, der Exilthematik zurechenbar. Selbst die vom Emigranten Louis Fürnberg mitbegründeten "Weimarer Beiträge" haben seit 1990 offenbar eine Wende hin zum üblichen Fachorgan vollzogen. Exil - demodé? Beinahe, wäre nicht Ernst Loewy mit einer Louis-Fürnberg-Studie vertreten, und klängen nicht in zwei Beiträgen einschlägige Aspekte wenigstens an.
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