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Wilhelm Kuehs:
Albert Drach (1902 -1995)
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"Unsentimentale Reise" (publiziert 1966)
Auf Empfehlung einer Baronin sucht er eine Gräfin in dem Bergdorf La Commune auf. Er verliebt sich sogleich in die Tochter der Gräfin. Im Bergdorf ist er vorerst vor dem Zugriff der Behörden geschützt und bringt sich gemeinsam mit einem anderen Dichter über die Runden. Als die Alliierten im Vormarsch sind, setzt er sich für die Befreiung des Dorfes von den Deutschen ein und erreicht auch, dass die Amerikaner vorrücken. Aber durch ein Missgeschick wird diese Aktion für ihn zum Pyrrhussieg. Er hat zwei amerikanische Einheiten benachrichtigt, die sich dann gegenseitig beschießen.
Kucku übernimmt eher widerwillig Dolmetscherdienste bei den Amerikanern und macht sich durch seine Beflissenheit unbeliebt. Er hat es noch immer nicht aufgegeben, die Tochter der Gräfin für sich zu gewinnen. Er gibt sein letztes Geld aus, um mit ihr auf einen Ball zu gehen. Sie erwidert seine Liebe, aber durch einen unglücklichen Zufall werden die beiden von ihrer Liebesnacht abgehalten. Der ehemalige Dichter und Rechtsanwalt sieht sich am Ende seiner Reise von den Gespenstern der Vergasten verfolgt. Er hat überlebt, aber er zählt sich eigentlich zu den Toten.
"In meinem Zimmer, das eng ist wie ein Sarg, liege ich und möchte weinen. Aber Tote weinen nicht, und Tränen sind überhaupt nicht erlaubt auf einer unsentimentalen Reise. Ich weiß nicht, ob ich die Gashähne geschlossen habe, als wir nach dem halbrohen Abendessen noch Tee bereiteten, aber ich erhebe mich nicht, um nachzusehen. Das Zimmer scheint nach Gas zu riechen." (Drach, U. S., 368)
Drach, Albert: Zufluchtsort zeigen
Drach, Albert: Unsentimentale Reise zeigen
S. 8/16
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