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KAPITEL

1. Lebensphasen
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2. Kramers 'klassische Periode', 1927 bis 1939 - Besonderheiten seines Exilschicksals
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3. Gescheiterte Rückkehr
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4. Anhang
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Konstantin Kaiser:
Theodor Kramer (1897-1958)


Kramer war sich offenbar der großen Schwierigkeiten, mit denen der Widerstandskampf gegen die Nationalsozialisten in Österreich selbst zu rechnen hatte, bewusst. Er verlegte seine Visionen von Guerillakrieg und Aufstand in ein Gebiet Rumäniens, das ihn aus den Romanen Panaït Istratis vertraut war. Guildford war ein Exil im Exil. Am 8.11. 1945 schrieb Kramer an Paul Elbogen in den USA:

Istratis, Panait zeigen

"Trotzdem die Gruppe des österreichischen Penklubs im Sommer 1943 es ermöglichte, daß das Austrian Centre meinen kleinen Auswahlband 'Verbannt aus Österreich' veröffentlichte, war ich bis vor Kurzem, auch an den Maßstäben dieser Emigration gemessen, fast ganz in Vergessenheit geraten. Leben in der Provinz, politische Zänkereien, Freunderlwirtschaft, Vorherrschaft der Nichtskönner, die ihr Österreichertum plötzlich unter großem Geseres in London entdeckten, das mag einiges erklären."

Ähnlich bittere Resümees finden sich auch an anderen Stellen. Eine "Wiedergutmachung" erhielt Kramer von österreichischer Seite nicht. 1956 hatte er sich darum bemüht, musste aber erfahren, dass er, wenn überhaupt, erst zu einem späteren Zeitpunkt berücksichtigt werde. Kramer erhielt die Hilfe, auf die er ein Recht zu haben glaubte, durch die Bitten von Freunden wie Hilde Spiel gnadenhalber erst zu einem Zeitpunkt, wo er sie zur Führung eines eigenen, selbständigen Lebens kaum mehr brauchen konnte.

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