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KAPITEL

1. Zur Problemstellung der österreichischen Exilliteraturforschung
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2. Mexiko
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3. Aktivitäten, Institutionen, Gründungen
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4. Surrealismus und Exil: Wolfgang Paalen
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5. Anhang
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Christian Kloyber:
Österreichische Autoren im mexikanischen Exil 1938 bis 1945


Außerdem kamen noch "Die Himmelfahrt der Galgentoni" von Egon Erwin Kisch, Johannes R. Bechers Drama "Hundert Kilometer vor Moskau", drei Einakter von Georges Courtline und, als besondere Überraschung zu Kischs 60. Geburtstag die dramatisierte Fassung der Reportage "Der Fall des Generalstabchefes Redl" zur Aufführung.

Ernst Robitschek (Charles Rooner) erhielt schon 1943 die ersten Nebenrollen im mexikanischen Film, und er verkörperte oft den "bösen" Deutschen. Mit dem mexikanischen Leinwandstar María Felix spielte er in "Doña Bárbara", 1945 war er in der Steinbeck-Verfilmung "La Perla de la Paz" und in der mexikanischen Kriminalkomödie "La sombra de Chuco el Roto" zu sehen. 1952 befand sich Ernst Robitschek am Höhepunkt seiner mexikanischen Karriere, viel beachtet leitete er die Theatergruppe der Universität (Universidad Nacional Autónoma de México) und das französische Theater in Mexiko. Die mexikanische Anthologie "México, realización y esperanza" würdigte 1952 den österreichischen Dramaturgen.

Der Exilsalon der Irma Römer - Persönlichkeiten

Der Exilsalon der Wienerin Irma Römer (die Gattin des Wiener Dirigenten Ernst Römer) war der Kulturtreffpunkt der deutschsprachigen Exilanten, im Haus Römer gründete man - wie ja schon erwähnt - den Heinrich Heine-Klub und plante Konzert- und Theateraufführungen. Römer hatte schon 1938 Triumphe mit der Aufführung der Operette "Die Fledermaus" in Mexiko gefeiert, die in diesem Jahr gleich 75 Mal aufgeführt wurde. Doch besonders verdient machte sich Ernst Römer durch seine Bemühungen um die Werke der österreichischen Moderne, er dirigierte in Mexiko Werke Gustav Mahlers und Arnold Schönbergs.

Der junge Komponist Marcel Rubin gestaltete regelmäßig musikalische Beiträge der österreichischen Radiosendung "La Voz de Austria" und schrieb die Melodie des wiederholt zur Aufführung gebrachten "Dachaulieds" von Jura Soyfer. Am 19. November 1943 trat Rubin erstmals als Komponist in Erscheinung.

Der Wahlösterreicher und letzter Dirigent der Wiener Staatsoper 1938, Carl Alwin, dirigierte das "Divertimento" des spanisch-mexikanischen Komponisten Rodolfo Halffter und "Die Stadt wartet" von Marcel Rubin. Am Ende des vierten Exiljahres beendete Rubin seine zweite große Komposition, die Zweite Sinfonie ("Erde"). Der Dirigent Carl Alwin war von dem auch nach Mexiko emigrierten österreichischen Kammersänger Franz Steiner geholt worden, um mit beizutragen, die junge Mexikanische Oper aufzubauen.

Kloyber, Christian: Liste von Exilant/inn/en in Mexiko zeigen
Österreich-Hymne zeigen

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