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KAPITEL

1. Jura Soyfer: Das Dachaulied
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2. Theodor Kramer: Der Ofen von Lublin (22.8. 1944)
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3. Fred Wander: Der Siebente Brunnen. Erzählung
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4. Fred Wander: Gesichter (Kap. XI). In: Der siebente Brunnen. Erzählung (1972)
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5. Anhang
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Herbert Staud:
Holocaust und Literatur


Aufgabe:

Überlegen Sie, wieso die Wachmannschaften unter Umständen Lagerlieder akzeptierten oder sogar förderten:

"Die jüdische Herkunft der Autoren wurde verschwiegen. Das "Buchenwaldlied", den Häftlingen bei Schnee und Regen das erste Mal zu Weihnachten 1938 abverlangt, trat einen erstaunlichen Siegeszug an." (Staar 1999, 64)

"Offenbar verfügten sie [die Lieder] über Bedeutungsebenen, die den SS-Führern nicht nur verkraftbar erschienen, sondern von ihnen als gültig akzeptiert und eingefordert wurden. Das übte nun eine gewisse Sogwirkung auf andere SS-Führer aus, wie das Beispiel der Entstehung des Buchenwald-Liedes zeigt. Nach einem Bericht des Buchenwald-Häftlings Stefan Heymann hatte der gewiss nicht einer kulturvollen Bildung verdächtige Lagerführer Rödl erklärt: "Alle anderen Lager haben ein Lied, wir müssen auch ein Buchenwaldlied bekommen. Wer eins macht, bekommt zehn Mark. [...]" Die Wirkung dieses von der SS in Auftrag gegebenen Werkes war ambivalent. Einerseits wurde das Lied von den SS-Leuten zur Drangsalierung der Häftlinge eingesetzt, indem diese z. B. gezwungen wurden, in Winterskälte auf dem Appellplatz vier Stunden lang das Lied zu üben..." (Heydrich 1999, 80)

"Zum einen wollte die SS auf verquere Weise ihrem Tun einen ästhetischen Schein geben lassen, wohl auch mit dem Ortsnamen des Konzentrationslagers eine paradoxe Heimatlichkeit verbinden. Die Lieder sollten auch gestische Anweisungen zum disziplinierten Ertragen der letztlich auf Auslöschung kalkulierten Existenzweise vermitteln." (Heydrich 1999, 82)

Aufgabe:

Wieso konnten Lagerlieder für die Häftlinge eine positive Wirkung haben:

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