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KAPITEL

1. Vorbemerkung
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2. 1938
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3. 1939
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4. 1940
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5. 1941
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6. 1942
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7. 1943
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8. 1944
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9. 1945
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10. Anhang
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Reinhard Müller:
Das Austrian Centre und sein Umfeld. Eine kleine Chronik. Großbritannien 1938 -1945


März 1941: Nach dem Protest österreichischer Sozialisten in Großbritannien wird über Antrag von Abgeordneten der britischen Labour Party die Anordnung rückgängig gemacht, innerhalb des britischen Pioneer Corps eine österreichische Einheit aufzustellen. Das Thema einer eigenen österreichischen militärischen Einheit sollte in Großbritannien noch bis April 1943 aktuell bleiben. Nach dem 1941 am Widerstand des britischen Foreign Office gescheiterten Versuch der Legitimisten, ein repräsentatives Austrian Advisory Committee als ersten Schritt zur Schaffung einer österreichischen Exilregierung zu bilden, versuchten sie im selben Jahr, eine österreichische Legion innerhalb der alliierten Armeen mit österreichischen Flüchtlingen aus den westlichen Emigrationsländern zu gründen. Dieses Ansinnen wurde aber von den zuständigen Behörden ebenfalls zurückgewiesen. Da die österreichischen Flüchtlinge nur als Arbeitssoldaten eingesetzt wurden, verlangte das Free Austrian Movement 1942 erneut die Gründung einer eigenen österreichischen Kampfformation, was aber von den Alliierten abgelehnt wurde. Lediglich in Jugoslawien konnten eigene österreichische Kampfverbände aufgestellt werden.

12. März 1941: Die vom britischen Ministry of Information finanzierte Wochenzeitung "Die Zeitung" beginnt in London zu erscheinen. Sie besaß 1944 bis 1945 auch eine eigene Rubik "Österreichische Beilage".

April 1941: Mit dem London Bureau of the Austrian Socialists in Great Britain gründen die Sozialdemokraten und Sozialisten in der Tradition der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreichs ihre zweite Organisation in Großbritannien. Zunächst nur als Londoner Geschäftsstelle der inzwischen in den USA angesiedelten und im März 1941 stillgelegten (und im Dezember 1941 aufgelösten) Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten gegründet, wurde diese Vereinigung zur zentralen sozialistischen Organisation in Großbritannien. Sein zunächst unbedingtes Festhalten an der Perspektive einer gesamtdeutschen Revolution brachte das London Bureau in krassen Gegensatz zu den meisten anderen politischen Flüchtlingsorganisationen der Österreicher in Großbritannien, welche durchwegs die Wiedererrichtung eines freien und unabhängigen Österreich forderten. Die durch die Erfahrung mit dem österreichischen Ständestaat geprägte ablehnende Haltung des London Bureau gegenüber der Herstellung des Status quo vor der Okkupation Österreichs durch Nazi-Deutschland wurde später aufgeweicht, indem man die Errichtung eines sozialistischen Österreich in einem sozialistischen Europa propagierte. Untersagten die Richtlinien der Auslandsvertretung der österreichischen Sozialisten von 1938 jede aktive Flüchtlingspolitik, so wich man - wie bereits in Schweden - auch in Großbritannien bald von einer strengen Auslegung dieser Vorgabe ab, und spätestens seit dem November 1943 griff man mit der Initiierung des Austrian Representative Committee in die österreichische Flüchtlingspolitik in Großbritannien prägend ein. Hauptorgan des London Bureau of the Austrian Socialists in Great Britain wurde die zwischen 1941 und 1946 erscheinende "London-Information of the Austrian Socialists in Great Britain/London-Information der österreichischen Sozialisten in England".

Mai 1941: Im Frühjahr beginnt in Teilen der britischen Presse eine neue Kampagne gegen Flüchtlinge, welche diesmal als Unruhestifter und Kommunisten denunziert werden. Weitestgehend wirkungslos geblieben, verlief sie sich rasch.

18. Mai 1941: In der Wigmore Hall, London, findet ein von österreichischen Emigranten veranstaltetes großes Gustav Mahler-Konzert statt.

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