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KAPITEL

1. Zur Problemstellung der österreichischen Exilliteraturforschung
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2. Mexiko
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3. Aktivitäten, Institutionen, Gründungen
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4. Surrealismus und Exil: Wolfgang Paalen
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5. Anhang
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Christian Kloyber:
Österreichische Autoren im mexikanischen Exil 1938 bis 1945


Die in Wien aufgewachsene Lisa Fittko berichtet in ihren Erinnerungen "Mein Weg über die Pyrenäen", erschienen 1985 bei Hanser in München, über den als "F-Route" bekannt gewordenen Fluchtweg. Bruno Frei schreibt in seiner Autobiographie "Der Papiersäbel" (S. Fischer, Frankfurt 1972) über die letzte über Kuba führende Schiffspassage. Theodor Balk gedenkt in seinem Fluchtroman "Das verlorene Manuskript", das er im Verlag der deutschsprachigen Emigranten in Mexiko "El Libro Libre" 1943 verlegen konnte.

Frei , Bruno zeigen
Frei, Bruno zeigen
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Balk, Theodor zeigen
Balk, Theodor zeigen
Fittko, Lisa zeigen
Balk, Theodor: Das verlorene Manuskript zeigen

Gegen Ende des Jahres 1941 schlossen sich die österreichischen Emigranten in der "Acción Republicana Austríaca de México" (Republikanische Aktion der Österreicher in Mexiko) zusammen, die sich gemeinsam mit den Freiheits-Bewegungen der Deutschen, Tschechoslowaken, Ungarn, Polen, usw. (Freies Deutschland, Unión Internacional Guiseppe Garibaldi, Alianza Democrática Española, Asociación Polaca, Colonia Yugoslava, Hungría Libre, Colonia República China, Francia Libre und die Agrupación de los Checoseslocavos Antinazi-Fascistas) bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs für die Befreiung ihrer Heimat mit Taten der Solidarität und Kultur kämpften und dafür in ihrem Gastland warben.

Gerade das österreichische Exil in Mexiko zeigt, dass der Erfolg der kulturellen und der künstlerischen Arbeit weitaus größer und wichtiger war als die politische Auseinandersetzung. Somit war der Erfolg der "Acción Republicana Austríaca de México" in der Hauptsache ein kultureller Erfolg, ein sozialer Erfolg der Integration in Mexiko.

Die ARAM (Acción Republicana Austríaca de México) war trotz der Propaganda der Monarchisten um Otto von Habsburg, die aus den USA auch nach Mexiko kam, eine unabhängige Bewegung und hatte keine organisatorische Beziehung zum "Free Austrian Movement" des bürgerlichen Lagers in den USA und Kanada oder zur "Austrian Action" der Sozialdemokraten.

Die in Mexiko eintreffenden österreichischen Exilanten stießen also auf die in Mexiko schon länger lebenden Österreicher, unter ihnen Mauricio Luft und Franz Schallmoser. Sie gründeten am 3. Dezember 1941 die unabhängige und republikanische Bewegung der antifaschistischen Österreicher in Mexiko. Bemerkenswert ist dabei auch, dass die Gründung schon Wochen vor der Konstituierung der "Alemania Libre" geschah, die kommunistisch dominierte Organisation der deutschen Exilanten in Mexiko.

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