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KAPITEL

1. Zur Problemstellung der österreichischen Exilliteraturforschung
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2. Mexiko
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3. Aktivitäten, Institutionen, Gründungen
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4. Surrealismus und Exil: Wolfgang Paalen
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5. Anhang
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Christian Kloyber:
Österreichische Autoren im mexikanischen Exil 1938 bis 1945


Der erste Vorsitzende der unabhängigen und republikanischen Bewegung der antifaschistischen Österreicher war der Wiener Sozialdemokrat und Mitarbeiter der Wiener Volksbildung, der Buchhändler Rudolf Neuhaus. Gründungsmitglieder waren: Resi Mandl, Bruno Frei, Arthur Bonihady, Hans Zagler, Mauricio Luft, Mela Ballin, Otto Hahn und Josef Foscht. El escudo war der republikanische Adler Österreichs, fast identisch mit dem heutigen Wappen Österreichs. Ende 1943 legte Rudolf Neuhaus den Vorsitz zurück, an seine Stelle trat der aus Österreich stammende und in Mexiko naturalisierte Ing. Franz Schallmoser.

Kloyber, Christian:Internationale Buchhandlung in Mexiko (Robert Neuhaus) zeigen
Internationale Buchhandlung Mexiko zeigen

Am 15. August 1942 erschien die erste Nummer der von der Acción Republicana Austríaca de México herausgegebenen österreichischen Exilzeitschrift "Austria Libre" in spanischer Sprache. Der Chefredakteur war der bekannte Journalist Bruno Frei. Die Aufgabe der ersten Jahre bestand hauptsächlich darin, mexikanische Journalisten, Politiker und die mexikanische Gewerkschaftsbewegung über das "wahre Österreich" und über den antifaschistischen Kampf im Exil zu informieren. Später erschien die "Austria Libre" auf Deutsch und auf Spanisch, inzwischen wurde "Austria Libre" nicht nur in Mexiko gelesen, sondern auf dem ganzen amerikanischen Kontinent, ja sogar in England und Australien! Besondere Bedeutung gewannen auch die regelmäßigen Radiosendungen der "Austria Libre", die wöchentlich als "La Voz de Austria" ausgestrahlt wurden.

Austria Libre zeigen
Austria Libre, Oktober 1942 zeigen
Por un Mundo Libre zeigen

Der Heinrich-Heine-Klub

Im Haus des österreichischen Dirigenten Dr. Ernst Römer, einem Schüler Arnold Schönbergs, wurde die Idee geboren, eine antifaschistische deutschsprachige Kulturbewegung zu gründen, der man den Namen Heinrich Heine-Klub gab. Neben den deutschen Schriftstellern wie Anna Seghers, Bodo Uhse, Paul Mayer und Rudolf Feistmann, waren es vor allem die Österreicher, wie der schon genannte Ernst Römer, und die Wiener Ärzte, wie Dr. Leo Deutsch, der vertriebene Leiter der Wiener Lupusheilstätte Dr. Richard Volk und seine Gattin Dr. Else Volk, die sich um ein aktives Kulturleben bemühten. Ihnen allen voran prägte das literarische Exilleben der Prager "rasende Reporter" Egon Erwin Kisch. Der erste Chefredakteur der deutschen Exilzeitschrift "Freies Deutschland" war Bruno Frei, der sich dann durch die Herausgabe der Exilzeitschrift der Österreicher, "Austria Libre", Verdienste erwarb.

Römer, Ernst zeigen
Kloyber, Christian: Heinrich-Heine-Club zeigen
Patka, Marcus: Chronik der kulturellen und politischen Veranstaltungen im mexikanischen Exil zeigen
Wohnhaus der Familie Römer zeigen

El Libro Libre

Unter großen finanziellen und auch technischen Schwierigkeiten wagte man die Gründung eines eigenen deutschsprachigen Verlages, der unter seiner Bezeichnung "El Libro Libre" (Das Freie Buch) bis 1946 eines der erfolgreichsten Unternehmungen im Exil war.

Verlagslogo "El Libro Libre"(Verlag das Freie Buch), México 1942-1946 zeigen
Vorstellungsschreiben des deutschsprachigen Exilverlages El Libro Libre an den mexikanischen Präsidenten General Avila Camacho, México 1942, S. 1 zeigen
El Libro Libre, Brief II. zeigen

Erwin Kisch konnte seine Werke, wie z. B. seine Autobiographie "Marktplatz der Sensationen" oder seine "Entdeckungen in Mexiko" den Lesern in deutscher Sprache vorstellen; der österreichische Historiker und Publizist Leo Katz beschrieb im Roman "Totenjäger" die Tragödie der jüdischen Heimat in Rumänien.

Katz, Leo: Totenjaeger zeigen
Katz, Leo: Totenjaeger zeigen
Kisch, Egon Erwin: Entdeckungen in Mexiko zeigen
Frank, Bruno: Die Tochter zeigen
Abschiedsband zeigen

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