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KAPITEL

1. Fred Wander: Kurzbiographie
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2. "Der siebente Brunnen"
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3. "Ein Zimmer in Paris"
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4. Hôtel Baalbek
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5. "Das gute Leben - Erinnerungen"
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6. Anhang
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Wilhelm Kuehs:
Fred Wander (1917)


Anfänglich denken viele Flüchtlinge, dem Nationalsozialisten für immer entkommen zu sein. Aber bald wird klar, dass Hitler mit seinen Angriffen nicht bei Österreich, nicht bei Polen und nicht bei der Tschechoslowakei halt machen wird. Dennoch wähnt man sich in Frankreich sicher. Aber schon bald gibt es Gerüchte über Hitlers Einmarschpläne in Frankreich. Erste Nachrichten von systematischen Judenverfolgungen treffen in Paris ein. Niemand will daran glauben, aber das Gefühl der Sicherheit löst sich zusehends auf. Wander fährt quer durch Frankreich, verdingt sich als Anstreicher, arbeitet in den Weinbergen, besucht seinen Bruder in Lyon.

Bei Ausbruch des Krieges im September 1939 befindet sich Wander wieder in Paris. Die Stadt ist in Aufruhr. Schutzmaßnahmen werden getroffen, Kinder werden evakuiert. Der Nichtangriffspakt zwischen Hitler und Stalin vom 23. August ist für viele ein Schock. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Kommunisten als einzige ernsthafte Gegner Nazi-Deutschlands gegolten. Wirre Spekulationen, z. B. dass England und Frankreich sich lieber Europa mit Hitler teilen würden, als den Kommunismus zu stärken, kreuzen sich mit den Schreckensmeldungen aus Deutschland.

Im September 1939 werden alle deutschen und österreichischen Staatsbürger als feindliche Ausländer interniert.

Am 10. Mai 1940 greift Hitler-Deutschland Luxemburg, Belgien, die Niederlande und Frankreich an. Schon vier Tage später erreichen deutsche Truppen Nordfrankreich. Am 14. Juli erobern die Deutschen Paris. Frankreich kapituliert.

Die internierten Exilanten werden in Lager im noch unbesetzten Süden Frankreichs gebracht. Wander soll sich im Sammellager Angoulème melden. Dazu hat er vier Tage Zeit, drei davon verbringt er in Paris.

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