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KAPITEL

1. Einleitung
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2. Zur Situation der Theaterschaffenden in Österreich nach dem "Anschluss" - Wege ins Exil
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3. Überblick
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4. Österreichisches Exiltheater in Großbritannien
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5. BBC
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6. Das österreichische Exiltheater in den USA
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7. Hollywood
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8. Anhang
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Ulrike Oedl:
Theater im Exil - Österreichisches Exiltheater


In Alice Herdan-Zuckmayers Buch "Das Scheusal" findet sich dazu eine Anekdote: Der von ihr geerbte Hund Mucki wird von Adrienne Gessner für eine Rolle in Bruno Franks "Sturm im Wasserglas" engagiert.

Leider kam diese "künstlerische Selbstbehauptung gegen den Faschismus" (Roessler/Kaiser 1989, 26) nicht über fünf Inszenierungen hinaus. Der Mangel an finanziellen Mitteln und auch an Publikum - Inszenierungen konnten nur zweimal gespielt werden, dann war das Kontingent an interessiertem Publikum erschöpft, amerikanisches Publikum war für die deutschsprachigen Aufführungen nicht zu interessieren - führten zur Einstellung dieses engagierten Unternehmens, das, wenn überhaupt, nur in der Exilpresse wahrgenommen wurde.

"Bruno Walter, inzwischen gefeierter Dirigent an der Metropolitan, der treueste Besucher unserer Vorstellungen, sprach das Urteil: 'Die Weltsprache ist Musik. Deutsch leider nicht.' So ließen es wir dabei bewenden, denn das Mißverhältnis zwischen der Anstrengung und ihrem Dreißig- oder Vierzig-Dollar-Profit wurde zu [...] groß." (Lothar 1961/Österreicher im Exil USA, 409)

Walter, Bruno zeigen
Walter, Bruno zeigen

"Tribüne für freie deutsche Kunst und Kultur"

Ein Forum für antifaschistische Künstler in New York war die 1941 als Plattform deutscher und österreichischer Künstler im Exil gegründete "Tribüne für freie deutsche Kunst und Kultur" in Amerika. Die Aufführungen der Tribüne gingen über einen bloßen Theaterbetrieb zur Selbstbehauptung hinaus. Die spezifisch antifaschistische Kultur, die sich hier herausbildete, wurde stark als Vorbereitung zur Rückkehr begriffen, sie sollte nach den verheerenden Jahren der Nazidiktatur einen wichtigen kulturellen Impuls in den befreiten Heimatländern geben.

Die Leseaufführung wurde - aus Mangel an Mitteln - zur bevorzugten Darstellungsform. 1942 wurde im Rahmen des von Erwin Piscator begründeten "Dramatic Workshop" an der New Yorker "New School for Social Research" eine "Kundgebung gegen Rassenverfolgung und Intoleranz" veranstaltet. Berthold Viertel las Lyrik von Heine, Brecht, Toller, Werfel, Waldinger und Viertel, Oskar Maria Graf sprach über "Kultur und Rasse", Lieder von Mahler und Schubert sang Hans Heinz. Im Zentrum des Abends stand eine szenische Lesung von Ferdinand Bruckners "Die Rassen" unter der Leitung Berthold Viertels.

Graf, Oskar Maria zeigen
Bruckner, Ferdinand zeigen
Waldinger, Ernst zeigen

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