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KAPITEL

1. Problemaufriss
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2. Das Verhältnis der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur zum Exil
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3. Literaturgeschichten und Zeitschriften über das Exil
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4. Exilerfahrung und Poetologie
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5. Anhang
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Primus-Heinz Kucher:
Exil und literaturgeschichtliche Reflexion: Überlegungen zu einem (un)auffälligen Missverhältnis


Mit der Demontage der Vergangenheit mussten sich auch die Bilder von ihr, die Wahrnehmungsformen und Darstellungsmöglichkeiten verändern. Als vorläufiges Fazit ist festzuhalten, dass Exil-Texte gerade aus den Verletzungserfahrungen heraus auch ästhetisch interessante Wege beschreiten und herrschende akademische Blickwinkel der Tradition bzw. dem Kanon gegenüber aufbrechen. Gerade Narrationen des Unfassbaren, z. B. Rituale der Entwürdigung, Strategien egozentrischen Überlebens, könnten Angelpunkte künftigen literaturwissenschaftlichen Arbeitens sein. Damit verbunden wäre eine selbstkritische Reflexion des "Kanons" und die Sensibilisierung für übersehene "Außen"-Blicke auf die Konstruktionen der Identität nach 1945. "Fragilität", "Diversität", auch "Zerfällungen" im Sinne von Günther Anders sowie Eigenwilligkeit (z. B. Melancholie und/oder satirische, schwarze Komik) könnten so als Bausteine einer Exilpoetik verstanden werden.

Die Exilforschung hat in den letzten Jahren über ihr Selbstverständnis intensiv nachgedacht, ihre Positionierungen hinterfragt und ihre Perspektiven erweitert: Beiträge zur Gender-Thematik, zum Exil-Alltag und zu den im Exil favorisierten Ausdrucksformen dokumentieren dies.

Leitfragen zu allen Überblicken und Porträts zeigen
Leitfragen: Überblick Nr. 16 Primus-Heinz Kucher: Exil und literaturgeschichtliche Reflexion: Überlegungen zu einem (un)auffälligen Missverhältnis zeigen

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