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KAPITEL

1. Jura Soyfer: Das Dachaulied
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2. Theodor Kramer: Der Ofen von Lublin (22.8. 1944)
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3. Fred Wander: Der Siebente Brunnen. Erzählung
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4. Fred Wander: Gesichter (Kap. XI). In: Der siebente Brunnen. Erzählung (1972)
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5. Anhang
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Herbert Staud:
Holocaust und Literatur


Nun flattert der fünffach gezackte Stern im Sommerwind über Lublin. Der Schacht ist erkaltet; doch nah und fern legt Schwalch auf die Länder sich hin, und fortfrißt, solang nicht vom Henkerbeil fällt des letzten Schinderknechts Haupt, an der Welt die feurige Schmach von Lublin.

""Vergleichbar der Situation in Auschwitz, wo aus dem Konzentrationslager die Vernichtungsstätte hervorging und die beiden Zweckbestimmungen Ausbeutung und Vernichtung parallel verfolgt wurden, war nur noch ein anderes Lager, das im Herbst 1941 errichtete KZ in der Distrikthauptstadt Lublin. Die Vernichtungsstätte ist unter dem Namen Majdanek (ein Stadtteil von Lublin) bekannt geworden. Bis zur Befreiung im Juli 1944 durch sowjetische und polnische Truppen sind in der ganzen Zeit, in der das Lager existierte, etwa 200.000 Menschen zu Tode gekommen, unter ihnen etwa 60.000 Juden. Die Phase der Vernichtungsaktionen dauerte vom Sommer 1942 bis Juli 1944. Gemordet wurde wie in Auschwitz mit Zyklon B, aber auch mit Kohlenmonoxyd, das in Stahlflaschen angeliefert und durch ein Leitungssystem in die Gaskammern eingeführt wurde. Im Herbst 1943 gab es wieder, wie zur Zeit der Einsatzgruppen, Massaker, bei denen die Opfer in Erschießungsaktionen ermordet wurden."

KZ Auschwitz zeigen
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"'Am 3. November 1943 fand die lange vorbereitete Aktion statt, die von den Häftlingen "Blut-Mittwoch", von den Tätern "Aktion Erntefest" genannt wurde. Ihr fielen an einem Tag alle Juden aus dem KZ zum Opfer, die in den SS-eigenen "Deutschen Autorüstungswerken" und in den Außenkommandos arbeiteten. Es waren fast 18.000 Tote.'"(Benz 1997, 107)

Das Gedicht erschien in dem Band "Wien 1938. Die grünen Kader". Der Zyklus"'Die grünen Kader' trägt die Widmung: "Dem Andenken meiner Mutter - 26. Jänner 1943 in Theresienstadt".

Aufgabe:

Überlegen Sie dazu: Mit welchen grammatischen und formalen Verfahren spricht Theodor Kramer in der ersten Strophe von der NS-Macht? Welche sprachlichen Mittel werden in der zweiten Strophe angewendet? Welche Konnotationen ruft dann die Konkretisation (in Form des Begriffs "Schinderknechts") in der dritten Strophe hervor? Verfassen Sie abschließend eine Gedichtinterpretation (ca. 300 Wörter)!

1. Strophe
2. Strophe
3. Strophe: Schinderknecht

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