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KAPITEL

1. Einleitendes
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2. I. Berlin 1931-1933: Die Großstadt als Laboratorium
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3. II. Wien 1933 bis 1938: Zwischen den Stühlen
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4. III. Schweizer Exil 1938-1942: Ein ontologisches Kunststück
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5. Anhang
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Markus Kreuzwieser:
Robert Musil (1880-1942)


"Eine Hauptidee oder =illusion meines Lebens ist es gewesen, daß der Geist seine eigene Geschichte habe u[nd] sich unbeschadet alles, was praktisch geschehe, schrittweise erhöhe. Ich habe geglaubt, daß die Zeit seiner Katastrophen vorbei sei. Daraus ist mein Verhältnis zur Politik zu verstehen." (Musil [Bd.1] 1976, 928)

An Pfarrer Lejeune schreibt er am 24. September 1939:

"[...] Es ist in der Schweiz leider so, [...]. Man ist solide im Urteil und hält den Toten die Treue, ob sie nun Keller, Meyer, Rilke oder Hofmannsthal heißen; auch ich fühle mich einigermaßen sicher, daß man einst meinen Schweizer Aufenthalt wohlgefällig buchen wird, aber erst auf seinen Tod warten zu müssen, um leben zu dürfen, ist doch ein rechtes ontologisches Kunststück!" (Musil [Briefe] 1981, 1083)

Am 22.1. 1940 tritt Robert Musil in Winterthur zum letzten Mal öffentlich auf. Er hält auf Einladung des Literarischen Vereins Winterthur eine Lesung im Vortragssaal der Kirchengemeinde vor ca. 20 Zuhörern. Seine Enttäuschung ist groß. Am 28.12. 1941 schreibt er an den Bildhauer Fritz Wotruba, dem er schon in Wien freundschaftlich verbunden war und der in der Schweiz eine Büste Musils anfertigt:

"Mehr Schnee als Geld ist keine behagliche Weihnachtsmischung; so wenigstes sieht es bei uns aus" (Musil [Briefe] 1981, 1380)

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