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KAPITEL

1. Joseph Roth - Romancier und Journalist
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2. Das Fragment Emigration
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3. "[...] da Gott die Juden vor Sünde bewahrt hat und da Er ihnen Glück durch Unglück beschert"
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4. Anhang
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Markus Kreuzwieser:
Davidstern und Kreuz. Joseph Roths ungewöhnliches Fragment Emigration (1937)


Wie Sie bereits der Einleitung dieses Moduls entnommen haben, geht Roth unmittelbar nach der "Machtergreifung" Hitlers (30. Jänner 1933) ins französische Exil. Er engagiert sich intensiv im publizistischen Kampf gegen den Nationalsozialismus (Lunzer 1994, 283), den er seit dessen Entstehung immer hellsichtig, pointiert-aggressiv und voller beißendem Sarkasmus angegriffen hat.

An den Freund und Gönner Stefan Zweig schreibt er Mitte Februar 1933:

"[...] Inzwischen wird es Ihnen klar sein, dass wir großen Katastrophen zutreiben. Abgesehen von den privaten - unsere literarische und materielle Existenz ist ja vernichtet - führt das zu einem neuen Krieg. Ich gebe keinen Heller mehr für unser Leben. Es ist gelungen die Barbarei regieren zu lassen. Machen Sie sich keine Illusionen. Die Hölle regiert." (Joseph Roth: Briefe, 249)

Zweig, Stefan zeigen
Zweig, Stefan zeigen

Kennzeichnend ist Roths Kompromisslosigkeit. Er lehnte etwa prinzipiell alle Angebote ab, in Deutschland zu publizieren (für die "Frankfurter Zeitung" oder beim S. Fischer Verlag). Ökonomische Rücksichten "anerkannte er angesichts der Brutalität des 'Dritten Reichs' nicht an", und diese Konsequenzen und Kompromisslosigkeit forderte er auch "von allen anderen Intellektuellen, von den betroffenen Menschen überhaupt" (Lunzer 1994, 288) unerbittlich ein. Die zunächst schwankenden Haltungen von Thomas Mann - er publizierte bis 1935 in Deutschland -, Stefan Zweig - er publizierte bis 1936 in Deutschland -, Alfred Döblin oder René Schickele bekämpfte er in Artikeln und polemischen Briefen. (Lunzer 1994, 288)

Mann, Thomas zeigen
Zweig, Stefan zeigen
Zweig, Stefan zeigen
Döblin, Alfred zeigen
Schickele, René zeigen

Der berühmte Brief an Stefan Zweig vom 7. November 1933 kann Ihnen als Beispiel für diese Haltung und Roths Reaktionen dienen, Sie können Ihn hier nachlesen:

Roth, Joseph. Briefe an Stefan Zweig zeigen

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