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KAPITEL

1. Biographische Daten und Kontexte
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2. Hilde Spiel - Die hellen und die finsteren Zeiten - Erinnerungen 1911 - 1962
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3. Hilde Spiel - "Der kleine Bub Desidere" - Frühe Erzählungen
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4. Hilde Spiel - "Kati auf der Brücke", 1933
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5. Hilde Spiel - "Fanny von Arnstein oder Die Emanzipation"
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6. Hilde Spiel - "Lisas Zimmer"
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7. Hilde Spiel - "Welche Welt ist meine Welt?"
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8. Hilde Spiel - "Rückkehr nach Wien" - Ein Tagebuch
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9. Anhang
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Wilhelm Kuehs:
Hilde Spiel (1911-1990)


Dem Krieg begegnet Hilde Spiel nicht nur anlässlich der Bombenangriffe auf London und über die Obdachlosen der U-Bahnschächte, er trifft sie direkt. Eine Bombe zerstört ihr Haus in Wimbleton. Ihr zweites Kind bringt sie unter dem Donner der Einschläge der V1 und V2 Raketen auf London zur Welt.

Landkarte: Großbritannien zeigen
Spiel, Hilde: Reiserouten = hildespielreisen.jpg zeigen
Bombardierung Londons zeigen
Kinder werden aus London evakuiert zeigen

"Als unser Sohn Mitte November abends um 10 Uhr zur Welt kam, gab es zweimal rund um die London Clinic Robotangriffe und eine Rakete war nahe genug, um die Wände erzittern zu lassen." (Spiel 1989, 201)

Peter de Mendelssohn wird im Dezember 1944 als Beauftragter des Supreme Headquarters Allied Expeditionary Forces (SHAEF) nach Paris geschickt. Er und Hilde Spiel sind zu dieser Zeit auch Mitarbeiter der von Kingsley Martins herausgegebenen Zeitschrift "New Statesman", für die Spiel später nach Wien und Berlin reisen wird. Mendelssohn hat in der britischen Armee die Aufgabe, Kontakte mit Intellektuellen im nun besiegten Deutschland und Österreich aufzubauen. So stöbert er als erster Erich Kästner in Mayrhofen/Tirol auf. Geldsorgen und Existenznöte nagen weiterhin am Leben; Hilde Spiels Lage hat sich wirtschaftlich alles andere als stabilisiert. Dazu kommt, dass ihr Vater, völlig entwurzelt, in England keinen Anschluss findet.

"Dass er am Ende war, dass ihn das Exil nur langsamer und weniger brutal, aber ebenso sicher ums Leben gebracht hatte wie ein deutsches KZ, habe ich, sonst wäre ich behutsamer mit ihm umgegangen, damals nicht begriffen." (Spiel 1989, 205)

Nach dem Tod ihres Vaters folgt sie bald ihrem Mann auf das Festland. 1946 sieht sie Wien wieder. (vgl. Rückkehr nach Wien - Ein Tagebuch)

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