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Wilhelm Kuehs:
Hermynia Zur Mühlen (1883-1952)
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"Die Gemeinschaft aller anständigen, aller guten Menschen" (Zur Mühlen 1947, 220) wird sich von der Barbarei nicht auf Dauer unterdrücken lassen. Die anständigen Menschen scharren sich um Martha, die Schwester des Pfarrers, und da ist es egal ob sie nun Kommunisten, Sozialisten, Liberale oder Katholiken sind, solange sie nur gegen die Nazis kämpfen. Bemerkenswert ist vor allem Svata Hrubin, ein slowakischer Medizinstudent, der sich zuerst von der neuen Ideologie gefangen nehmen lässt, aber angesichts des festen Glaubens seiner Mutter und der Grausamkeiten, welche die Nazis gegen den jüdischen Arzt Dr. Silberthaler verüben, stellt er sich auf die Seite der Nazigegner. Der Pfarrer Monsignore Aladar Jeszennák hat bisher die Wurzel des Übels in philosophischen Schriften gesucht. Nun aber greift der ehemalige Husarenrittmeister wieder zu altbewährten Methoden und stellt sich dem Feind mit Wort und Tat entgegen.
Aber die Schutzaktionen, die diese kleine Gruppe Aufrechter während der ersten Pogrome durchführt, können den Lauf der Geschichte weder aufhalten noch verhindern. Als Hitler im Sudetenland einmarschiert und das Land ab diesem Zeitpunkt unter seiner Kontrolle steht, müssen die jüdischen Verwandten nach England weiterflüchten. Clarisse, ihr Mann und einige andere bleiben zurück. Sie haben nur die Hoffnung, dass dieser Spuk schnell vorübergehen würde.
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