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Ulrike Oedl:
Exilland Schweiz
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Nach der Niederschlagung der Naziherrschaft 1945, waren die Flüchtlinge mit der Frage konfrontiert, ob sie in ihre ehemalige Heimat zurückkehren wollten oder konnten. Manche von ihnen zogen es vor, sich den von den Schweizer Behörden in Zusammenarbeit mit dem Intergouvernementalen Komitee für Flüchtlinge in London bis 1950 organisierten Auswanderungstransporten anzuschließen. Sie versuchten, sich eine neue Existenz in Ländern wie Palästina, Argentinien, Australien oder den USA aufzubauen.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges hielten sich ungefähr 4.000 Österreicher und Österreicherinnen in der Schweiz auf. Davon beabsichtigten 30% in ihre Heimat zurückzukehren. Die Motive dafür waren vielfältig. Mangelnde Sprachkenntnisse oder die Unmöglichkeit, Zugang zu anderen Lebensweisen oder Kulturen zu finden, mögen einige der Gründe für eine Rückkehr gewesen sein. Ein starker Beweggrund war sicher auch die Verbundenheit mit der Kultur und Tradition der ehemaligen Heimat. Für die politisch engagierten Flüchtlinge war die Rückkehr nach Österreich von Anfang an ein deklariertes Ziel, um am demokratischen und kulturellen Wiederaufbau ihres Landes mitwirken zu können. Hier sind u.a. zu nennen: Hans Thalberg, Fritz Molden, Karl Schiffer, Kurt Seliger, Wilhelm Frank, Rudolf Kende, Peter Hofer, Felix Kompein, Karl Wagner, Ilse Benedikt, Karl Paryla, Hortense Raky, Paul Kalbeck, Hans Weigel, Wolfgang Heinz, Thomas Sessler.
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