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KAPITEL

1. Biographie: Raoul Hausmann - der Dadasoph
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2. Hausmann und seine Zeit
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3. Dadü Dada!
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4. Manifeste
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5. Der neue Mensch
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6. Hausmann im Exil
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7. Die wichtigsten Buchprojekte
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8. Optophonetische Poesie
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9. Photographie
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10. Der größte Tänzer aller Zeiten
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11. Satire
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12. Anhang
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Gabriele Frankl:
Raoul Hausmann (1886-1971)


"Achtundzwanzig Tausend Tage lebe ich schon. Wieviel Tage werde ich noch erleben. Wenn es nach siebenjährigen Perioden ginge, lebte ich noch sechs Jahre." (Hausmann, "Umbruch", In: Koch 1997, 93)

Sieben Jahre später starb Hausmann, ohne die Veröffentlichung von Umbruch erlebt zu haben.

Weder biographisch, noch prosaistisch sind hingegen die Texte, die in der "Exzentrischen Empfindung" (oder "La Sensorialité Excentrique") zusammengefasst sind. In der französisch-englischen Originalausgabe ist Hausmanns Aufsatz "Optophonétique" aus den Berliner Jahren den folgenden und zwischen 8. September 1968 und 13. Oktober 1969 entstandenen Texten vorangestellt. Trotz der zeitlichen Distanz spiegeln die Essays Hausmanns komplexe Gedankengebäude und lassen eine gemeinsame Intention erkennen - einen "neuen Menschen" zu propagieren. Dem geht eine massive Verurteilung bestehender Verhältnisse voraus: Einerseits kritisiert er eine Zivilisation, welche die Entfaltung der Individuen verhindert und in falsche Richtungen lenkt, und fordert, dass sie "durch eine auf der Exzentrischen Empfindung aufgebaute Zivilisation, die alle Rassen, alle Menschen umfasst" (Hausmann, "Die exzentrische Empfindung", In: Koch 1994, 43) abgelöst werden sollte.

Herrschende Gesellschaftsformen und Lebensweisen lehnte Hausmann ebenso ab, wie Besitz- und Rechtsvorstellungen, sowie politische Offensiven:

"Der Mensch, der den kosmischen Raum erobern will, muss darauf verzichten sich zu verteidigen, und vor allem, Waffen herzustellen!" (Hausmann, "Die exzentrische Empfindung", In: Koch 1994, 47)

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